Düsseldorf

Angeklagter distanziert sich vom Antisemitismus

Das Oberlandesgericht in Düsseldorf Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening

Der Beschuldigte im Fall des Brandanschlags auf eine Bochumer Schule, der eigentlich der benachbarten Synagoge gegolten haben soll, hat sich von Antisemitismus distanziert. »Ich glaube an einen Islam, der verbindet statt zu spalten«, sagte der 36-Jährige am Freitag im Prozess am Düsseldorfer Oberlandesgericht. Judenfeindlichkeit lehne er ab.

Der Deutsch-Iraner soll einen Molotow-Cocktail auf das neben der Synagoge gelegene Schulgebäude geworfen haben. Dabei entstand nur geringer Sachschaden. Die Bundesanwaltschaft hatte in dem Fall ermittelt.

Flucht aus Iran Er sei im Alter von drei Jahren aus dem Iran mit seiner Mutter nach Deutschland geflüchtet und in Dortmund aufgewachsen. Sein Vater habe mehrere Unternehmen gegründet und er selbst sich nach dem Realschulabschluss zum Teamleiter bei der Telekom hochgearbeitet, berichtete er. Er habe in Dortmund eine Familie gegründet und mehrere Wohnungen gekauft.

Zur Tat wollte sich der Angeklagte am Freitag aber noch nicht äußern. Seine Verteidigerin begründete dies mit fehlender Vorbereitungszeit. Für den Prozess sind elf Verhandlungstage vorgesehen. Der Angeklagte befindet sich seit zehn Monaten in Untersuchungshaft.

Er und der Auftraggeber sollen sich aus dem Rockermilieu kennen. Beim Auftraggeber soll es sich um den wegen Mordes und Mordversuchs international gesuchten Chef der Hells Angels Mönchengladbach handeln.

Auftrag erteilt Er soll dem Angeklagten den Auftrag zu einem Brandanschlag auf die Bochumer Synagoge erteilt haben. Dies sei »mutmaßlich im Auftrag staatlicher iranischer Stellen geschehen«, hatte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft beim Prozessauftakt gesagt.

Der mutmaßliche Auftraggeber des Anschlags ist der Hauptverdächtige im Fall des ermordeten und zerstückelten Rockers Kai M., dessen Arm in einem Duisburger Hafenbecken trieb. dpa

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025