Düsseldorf

Aktion für mehr Respekt gegenüber jüdischen Feiertagen gestartet

Berivan Aymaz (Grüne), Vizepräsidentin des Landtages in Düsseldorf Foto: picture alliance / NurPhoto

Kurz vor Beginn wichtiger jüdischer Feiertage hat eine bundesweite Kampagne für eine Neuregelung des Feiertagsrechts begonnen. Die Aktion des Berliner Tikvah-Instituts startete am Mittwochabend in der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Ziel ist, dass Menschen an jüdischen Feiertagen besser ihre Religion ausüben können.

Geplant seien weitere Veranstaltungen zunächst in Hamburg und Stuttgart, sagte der Geschäftsführer des Tikvah-Instituts, Volker Beck, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Denn in den einzelnen Bundesländern gibt es jeweils eigene Regelungen zu den Feiertagen.

Arbeitsruhe Immer wieder wird Kritik daran laut, dass in Deutschland etwa bei Schul- oder Universitätsprüfungen nichtchristliche Feiertage oder der jüdische Ruhetag Schabbat nicht beachtet würden. Religiöse Juden fühlen sich an die Arbeitsruhe am Schabbat und an bestimmten Feiertagen gebunden. Sie können wegen eines Schreib- und Fahrverbots zum Beispiel keine Prüfungen ablegen, was sogar zu Verlängerungen von Studienzeiten führen kann.

»In der Theorie sind wir geschützt«, sagte Lisa Michajlova vom Vorstand der Jüdischen Studierendenunion. In der Praxis sehe es jedoch anders aus, wenn Blockseminare oder regelmäßig Klausuren auf den Schabbat fielen. Prüfungstermine in der Medizin kollidierten jüngst mit Sukkot und Pessach. Michajlova sprach von »ungemütlichen Entscheidungen«, die Studierende treffen müssten.

Die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erinnerte in einem Grußwort daran, dass es grundgesetzlich geregelt sei, dass niemandem wegen seiner Religion ein Nachteil entstehen dürfe. Die Ruhr-Universität Bochum etwa habe sich 2020 verpflichtet, künftig Prüfungstermine so festzulegen, dass sie nicht mit wichtigen Feiertagen einer Religionsgemeinschaft kollidieren. Sollte das ausnahmsweise nicht gehen, müsse ein zeitnaher Ersatztermin gefunden werden.

Kein Gnadenakt Die Vizepräsidentin des NRW-Landtages, Berivan Aymaz (Grüne), stellte insgesamt klar: »Es geht nicht um einen Gnadenakt, kein Nice to Have, sondern um ein in unserer Verfassung verbrieftes Grundrecht.«

Vorschläge des Tikvah-Instituts sehen für das nordrhein-westfälische Feiertagsrecht vor, dass bekenntniszugehörige Schülerinnen und Schüler an jüdischen Feiertagen und am Schabbat auch ohne Antrag freibekommen, Studierende Ersatztermine für Prüfungen erhalten und Beschäftigte unbezahlt der Arbeit fernbleiben dürfen.

Zwar schütze die Religionsfreiheit die jüdische Religionsausübung, allerdings richteten sich die Feiertagsgesetze der Länder überwiegend nach einem christlichen Feiertagsverständnis, heißt es in dem Papier. Konkret schlagen die Experten vor, das Feiertagsgesetz dahingehend zu präzisieren, dass auch der Schabbat dem jüdischen Feiertagsschutz unterliegt. Koschere Lebensmittelläden sollten sonntags öffnen dürfen, weil sie bereits am Schabbat geschlossen sind. kna

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025