Dresden

5000 Menschen demonstrieren gegen Neonazi-Aufmarsch

Gegendemonstranten protestieren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen anlässlich des 79. Jahrestages der Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg am 13. Februar 1945 in der Innenstadt. Foto: picture alliance/dpa

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag gegen einen Aufmarsch Rechtsextremer anlässlich des Jahrestages der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg protestiert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich in strömendem Regen knapp 5000 Menschen am Gegenprotest. Bei der rechtsextremistischen Demonstration zählte die Polizei knapp 1000 Teilnehmer. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Aufzugstrecke der Rechtsextremen am Rande der Dresdner Innenstadt war hermetisch abgeriegelt, berichtete ein dpa-Reporter. An einer Stelle hätten Gegendemonstranten versucht, auf die Strecke zu gelangen. Das verhinderte die Polizei. Wie sie auf X mitteilte, wurden rund 150 Menschen in eine polizeiliche Maßnahme genommen. Es wurden Identitäten festgestellt.

Die Polizei hatte vorab das Ziel ausgegeben, die Lager zu trennen und bei möglichen Blockaden einzuschreiten. Sie hatte sich auf eine »konfrontative Versammlungslage« eingestellt. Die sächsische Polizei wurde nach eigenen Angaben unterstützt von Beamten aus Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Bayern und Hessen sowie der Bundespolizei. Ein Hubschrauber kreiste über Dresden, auch berittene Polizei war vor Ort.

Der Gegenprotest wandte sich in lauten Sprechchören gegen den rechtsextremen Aufmarsch. Vereinzelt wurde nach Beobachtungen des dpa-Reporters Pyrotechnik gezündet. Einmal sei eine Wurzel geworfen worden. Drei Demonstrationen hatten sich zu dem Gegenprotest vereint.

Dresden war bei alliierten Luftangriffen ab dem 13. Februar 1945 stark zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25 000 Menschen ihr Leben. Rechtsextremisten nutzen das Gedenken seit Jahren, um sogenannte Trauermärsche zu veranstalten.

Bis zum Sonntagnachmittag leitete die Polizei 14 Strafverfahren ein. Davon richteten sich nach Angaben von Sprecher Thomas Geithner fünf gegen das rechte Lager, der Rest gegen Gegendemonstranten. Bei letzteren ging es unter anderem um Vermummungen. Zwei Teilnehmer des rechten Aufmarsches hatten laut Polizei Quarzhandschuhe beziehungsweise Protektorenhandschuhe getragen. Geithner sprach in einem ersten Fazit von einem insgesamt friedlichen Tag für Dresden.

Am eigentlichen Jahrestag der Zerstörung an diesem Dienstag ist nach Angaben der Polizei kein Aufzug aus dem rechten Lager geplant. Es seien 25 Versammlungen und neun Veranstaltungen angemeldet, davon fünf Kundgebungen von rechts und der Querdenker-Szene, 14 von links und sechs aus dem bürgerlichen Spektrum. Einige davon sind »Platzhalter«, um Orte in Dresden zu besetzen. dpa

Hochschule

Massive Kritik an Naika Foroutan und andere Hochschullehrer, die Israel- und Judenhass an der Universität in Schutz nehmen

»Dieses Statement von Lehrenden an Berliner Universitäten macht fassungslos«, betont Ministerin Stark-Watzinger

 10.05.2024

Hamburg

Nouripour fordert Verbot von Islamisten-Demo am Samstag

Die Gruppe Muslim Interaktiv hat einen weiteren Protest angekündigt

 08.05.2024

Würselen

Lehrer trägt Hemd mit Hitler-Bild in der Schule - Suspendierung

Der Mann darf die Schule bis auf weiteres nicht mehr betreten

 08.05.2024

Malmö

Gaza-Krieg beim ESC: Irischer Act muss Körperbemalung ändern

Dieses Jahr überschattet der Nahost-Konflikt den Wettbewerb

 08.05.2024

Bremen

Antiisraelisches »Protestcamp« in Glashalle der Universität aufgebaut

Auch an der Freien Universität Berlin und der Universität Leipzig gab es kleinere Protestaktionen

 08.05.2024

Jom Haschoa

Israels Präsident Herzog richtet Videobotschaft an Juden in aller Welt

Herzog rief die jüdischen Gemeinden auf, stark zu sein.

 02.05.2024

Aachen

Habeck hält Karlspreis-Laudatio

Bei der Verleihung des Karlspreises an Rabbiner Pinchas Goldschmidt wird der Bundeswirtschaftsminister eine der Festreden halten

 02.05.2024

USA

Polizei räumt antisemitische Protestcamps an Elite-Unis

Zahlreiche Demonstranten werfen Israel Völkermord vor und sympathisieren mit der Hamas

 02.05.2024

Kalifats-Demo

Jens Spahn: In Deutschland macht sich reaktionärer Islam breit

Wer in einem Kalifat leben will, könne nach Afghanistan fliegen, so der CDU-Fraktionsvize

 02.05.2024