Jerusalem

Kritik am UN-Bericht zum Gaza-Konflikt 2014

Israelischer Soldat vor einem Terrortunnel der Hamas Foto: IDF

Israel übt heftige Kritik an dem Bericht, den die Gaza-Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats am Montag in Genf veröffentlicht hat. Dem Bericht zufolge haben Israelis und Palästinenser im Gaza-Konflikt Mitte 2014 möglicherweise Kriegsverbrechen verübt.

Weder Israel noch die Palästinenser hätten ernsthafte Schritte eingeleitet, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, heißt es. Die Kommission wirft Israel Angriffe auf Wohngebiete in Gaza vor, die Palästinenser wiederum hätten willkürlich Raketen auf Israel abgefeuert.

Premier Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Bericht als einseitig bezeichnet. Vor der Jerusalemer Knesset sagte er zum UNHRC-Untersuchungsbericht: »Die Kommission, die diesen Bericht verfasste, nennt sich selbst ›Menschenrechtsrat‹. Tatsächlich aber tut sie alles andere, als sich um Menschenrechte zu kümmern.« Es sei ein Gremium, das Israel mehr verurteile als Iran, Syrien und Nordkorea zusammen, sagte Netanjahu.

Israel verteidige sich und tue dies innerhalb des internationalen Rechts, betonte der Premierminister. Dies werde auch von internationalen Generälen in ihrem eigenen Bericht bestätigt, die zu dem Schluss kamen, dass Israel sich in Übereinstimmung mit den Standards des internationalen Rechts verteidigt hat. »Israel begeht keine Kriegsverbrechen«, so Netanjahu.

Vielmehr verteidige sich der Staat gegen eine mörderische Terrororganisation, die zu seiner Vernichtung aufruft und selbst zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hat. »Wir werden auch weiterhin kräftige und gezielte Handlungen gegen all jene vornehmen, die uns und unsere Bürger angreifen. Und wir werden dies im Rahmen internationalen Rechts tun.«

Weltkongress Auch der Jüdische Weltkongress (WJC) kritisierte den Bericht, der erneut den demokratischen Staat Israel auf die gleiche Stufe wie die terroristische Vereinigung Hamas stelle: »Die Ursache des Gaza-Konfliktes im vergangenen Jahr war das Verhalten der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen in Gaza. Hamas war der Aggressor, nicht Israel. Aber Hamas wird merkwürdigerweise kaum in dem Bericht erwähnt«, sagte der WJC-Vorsitzende Robert Singer.

Er kündigte für kommenden Montag, wenn die Ermittler dem Rat ihre Ergebnisse präsentieren, eine Pro-Israel-Demonstration des Jüdischen Weltkongresses in Genf an. epd/ja

Nahost

Neuer Geisel-Deal vor Operation in Rafah?

Noch immer sind mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas

 26.04.2024

Geiseldeal

»Der Hamasnik sagte: Du kriegst meine Kinder«

Während eine Verhandlungsdelegation in Israel erwartet wird, berichtet eine junge freigelassene Geisel über ihr Martyrium

von Sabine Brandes  26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Gaza

Neues Lebenszeichen von Hamas-Chef Al-Sinwar

Wo genau versteckt sich der palästinensische Terrorist?

 26.04.2024

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024