Bundesregierung

Zentralrat begrüßt Erleichterungen für jüdische Zuwanderer

Mehr als 200.000 Juden sind seit 1990 nach Deutschland eingewandert, die meisten aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Foto: imago

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Lockerung der Zuwanderungsregeln für jüdische Einwanderer aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion durch die Bundesregierung begrüßt. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte, die Regierung habe sich »für eine sozialverträgliche Lösung entschieden und kommt damit ihrer historischen Verantwortung nach. Dafür ist die jüdische Gemeinschaft sehr dankbar.« Man hoffe, dass die neuen Regeln bald Wirkung zeigten, so Schuster.

INTEGRATIONSPROGNOSE So soll unter anderem der Familiennachzug für Eltern und jüdische Ehepartner einfacher werden. Bis zum 60. Lebensjahr des jeweiligen Antragstellers werde der Aspekt des Familiennachzugs stärker bei der Erstellung der Integrationsprognose berücksichtigt. Diese ist Grundlage für einen positiven Bescheid der Behörden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ab dem 60. Lebensjahr werde künftig auf die Erstellung einer Integrationsprognose ganz verzichtet, bei schwerbehinderten Erwachsenen auch unabhängig vom Alter. Darüber hinaus hat die Bundesregierung auch eine Anpassung der Kriterien der Integrationsprognose an veränderte Lebenswirklichkeiten im Berufsleben sowie die Einrichtung einer Stelle zur Klärung besonderer Ausnahmefälle beschlossen.

»BLÜTE« Die Einwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion seit 1990 habe zu einer Blüte der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland geführt, erklärte der Zentralrat. Für Juden in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sei die Lage jedoch weiterhin nicht einfach. Zudem seien in den vergangenen Jahrzehnten häufiger Familien wegen strikter Einwanderungsregeln auseinandergerissen worden.

In Deutschland wurde die Zuwanderung von Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion bis zum 31. Dezember 2004 durch das sogenannte Kontingentflüchtlingsgesetz geregelt. Seit dem 1. Januar 2005 gibt es ein Zuwanderungsgesetz.

Seit 1990 sind mehr als 200.000 Juden nach Deutschland gekommen, die meisten davon aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Mehr als die Hälfte der Neuankömmlinge fand den Weg in die jüdischen Gemeinden Deutschlands. Deren Mitgliederzahlen stiegen dadurch nach Angaben des Zentralrats zum Teil um bis zu 90 Prozent. mth

Berlin

Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschädigt

Kuratorin: «Auffällig, dass ausgerechnet Plakate zum israelbezogenen Antisemitismus beschädigt wurden«

 24.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024

Rechtsextremismus

»Höckes Sprachgebrauch ist ein klarer Angriff - und erfolgreich«

Der Soziologe Andreas Kemper zu Strategien des AfD-Politikers

von Nils Sandrisser  22.04.2024

Frankreich

Französischer Bürgermeister zeigt Hitlergruß - Rücktrittsforderungen

Die Präfektur Val-de-Marne will die Justiz einschalten

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Österreich

Vier Deutsche nach Gedenkbesuch bei Hitlers Geburtshaus angezeigt

Die Verdächtigen waren nach Braunau gefahren, um dort weiße Rosen niederzulegen

 22.04.2024