Berlin

Mit Mundschutz gegen Rassismus

Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses »Unteilbar« gegen soziale Ungerechtigkeiten und Rassismus am 14. Jnui 2020 in Berlin Foto: dpa

Mehrere Zehntausend Menschen haben nach Veranstalterangaben am Sonntag an einem bundesweiten Aktionstag gegen Ungerechtigkeit, Rassismus und Antisemitismus teilgenommen. Dazu aufgerufen hatten rund 130 Organisationen sowie das Bündnis »#unteilbar«. Unter dem Motto #SoGehtSolidarisch fanden Aktionen unter anderem in Berlin, Leipzig, Hamburg, Chemnitz, Plauen, Münster und anderen Städten statt.

An mehreren Orten entstanden Menschenketten, wobei die Teilnehmer mit bunten Bändern wegen der Coronavirus-Pandemie zueinander Abstand hielten. Auch im Internet sollte ein »Band der Solidarität« entstehen. So wurden von Standorten aus ganz Deutschland vom »#unteilbar«-Bündnis unter anderem Wort- und Musikbeiträge im Internet gestreamt.

Allein in Berlin nahmen nach Veranstalterangaben über 20.000 Menschen teil. Die Polizei sprach von mehreren Tausend Teilnehmern und verwies zugleich auf die Zahlen der Organisatoren.

MENSCHENKETTE Quer durch die Bundeshauptstadt bildete sich vom Brandenburger Tor aus bis zum Hermannplatz in Berlin-Neukölln eine rund neun Kilometer lange Menschenkette. Daran beteiligten sich unter anderem Vertreter aus Kultur, Politik, Zivilgesellschaft, Menschenrechts- und Migrantenorganisationen, Kirchen und Religionen.

»Wir – Juden, Christen und Muslime – reihen uns ins ‚Band der Solidarität‘, weil offenes Miteinander unser friedliches Zusammenleben erst ermöglicht«, erklärte das Berliner Drei-Religionen-Haus »House of One«. Auch Klimaaktivisten von »Fridays for Future« beteiligten sich.

Mit dem Aktionstag wurde »ein gesellschaftlicher Pakt gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsterrorismus« gefordert. Zum Forderungskatalog zählten auch bessere Arbeitsbedingungen für alle, sozial und ökologisch gerechte Konjunkturprogramme, sicherer Wohnraum, eine humanere Flüchtlingspolitik, eine gerechtere Steuerpolitik sowie Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit.

Angemahnt wurde zudem, dass die Folgen der Corona-Krise nicht zulasten der Schwachen in der Gesellschaft gehen dürfen. Teilweise wurde bei den Veranstaltungen auch Bezug genommen auf den gewaltsamen Tod des Schwarzen George Floyd, der am 25. Mai beim Einsatz weißer Polizisten im US-amerikanischen Minneapolis starb.

BILANZ Die Berliner Polizei zog unterdessen eine positive Bilanz. So hätten die Kundgebungsteilnehmer die Mindestabstände eingehalten und einen Mund-Nasen-Schutz getragen. Zwischenfälle habe es nicht gegeben. »Es ist schön zu sehen, wie Protest auf die Straße gebracht werden kann, ohne andere zu gefährden«, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Hygienekonzept sei »voll aufgegangen«. Die Teilnehmer hätten sich »absolut vorbildlich« verhalten. Wegen der Covid-19-Pandemie hatte das »#unteilbar«-Bündnis dazu aufgerufen, die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einzuhalten. epd

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025