Social Media

Facebook verbannt judenfeindlichen Komiker Dieudonné

Dieudonné (hier 2019 bei einer Gerichtsverhandlung) machte in jüngster Zeit nicht mit Humor, sondern nur mit Judenhass von sich reden. Foto: imago

Jetzt ist Schluss mit lustig. Bei den Internet-Plattformen Facebook und Instagram darf der französische Komiker Dieudonné, der in den letzten Jahren fast ausschließlich mit krudem Antisemitismus Schlagzeilen machte, künftig nichts mehr posten.

Dieudonné M’bala M’bala, wie der 54-Jährige mit vollem Namen heißt, »hat wiederholt unsere Regeln in Bezug auf Hassrede verletzt, als er sich über Schoa-Opfer lustig machte oder entmenschlichende Begriffe für Juden benutzte«, erklärte Facebook am Montag gegenüber der französischen Tageszeitung »Le Monde«.

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Anlass für die Maßnahme sei nicht ein einzelner Post gewesen, so das Unternehmen weiter, sondern die Gesamtzahl problematischer Dieudonné-Posts in den vergangenen Wochen.

YOUTUBE Schon vor einigen Wochen war der Künstler wegen zahlreicher antisemitischer Äußerungen von der Video-Plattform YouTube gesperrt worden. Auf seiner Facebook-Seite hatte er es auf mehr als 1,3 Millionen Follower gebracht. Bei Instagram, das ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört, waren es dagegen nur 36.000.

In jüngster Zeit greifen die sozialen Netzwerke bei antisemitischen Posts von prominenten Nutzern stärker durch als zuvor. Bereits letzte Woche hatten Facebook und Twitter die Konten des britischen Rappers Wiley gelöscht, nachdem dieser dort eine ganze Reihe judenfeindlicher Aussagen gepostet hatte. In beiden Fällen hatten die jüdischen Dachverbände, das CRIF in Frankreich und das Board of Deputies of British Jews in Großbritannien, die Plattformbetreiber aufgefordert, gegen den sich offen manifestierenden Antisemitismus durchzugreifen.

BELEIDIGUNGEN Mit den Worten »Diese Entscheidung geht in die richtige Richtung: nämlich hin zu einem Internet, das sicherer ist und wo Hass keinen Platz mehr hat. Weiter so!«, begrüßte das CRIF die Facebook-Entscheidung.

Der französische jüdische Dachverband war in den letzten Monaten zur bevorzugten Zielscheibe für die verbalen Ausfälle Dieudonnés geworden. Im November 2019 war der Künstler von einem Gericht wegen antisemitischer Äußerungen zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Im Mai hatte postete Dieudonné gleich mehrere Videos, in denen er den Dachverband CRIF und einzelne Persönlichkeiten aus der jüdischen Gemeinschaft, darunter den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, und die vor drei Jahren verstorbene Auschwitz-Überlebende Simone Veil, schwer beleidigte.

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