Brandanschlag

Anzeigen und Solidarität

Die Synagoge nach dem Anschlag Foto: dpa

Nach dem Brandanschlag auf die Wormser Synagoge hat die jüdische Gemeinschaft viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren. In der Mainzer Allgemeinen Zeitung war am Freitag eine Annonce geschaltet worden, erzählt Gemeindevorsitzende Stella Schindler-Siegreich.

Auch die Wormser haben sich solidarisch mit der jüdischen Gemeinde erklärt. So hieß es in einer ganzseitigen Anzeige in der Wormser Zeitung: »Wir sind tief betroffen, dass Rassismus, Hass und Ignoranz immer noch nicht der Vergangenheit angehören. Mit unserer Unterschrift drücken wir unser tiefes Mitgefühl und unsere Solidarität gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen aus und versichern sie unserer Unterstützung.« Unterzeichnet ist die Anzeige von knapp 400 Personen.

Solidaritätsadressen kamen auch von der evangelischen Kirche. Präses Birgit Pfeiffer betonte: »Seit vielen Jahren leben wir in einer guten Nachbarschaft zur jüdischen Gemeinde, um so schmerzlicher war es für uns, nun diese Nachricht erhalten zu haben. Unsere Gedanken sind im Moment bei den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde, denen unsere ganze Solidarität gehört«, so Pfeiffer.

Mitgefühl Pfarrer Harald Storch vom Dekanat Worms-Wonnegau sprach von einer »abscheulichen Tat« und zitierte das Bibelwort: »Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an, spricht der Ewige Gott.« Diese Worte des Mitgefühls haben sie emotional sehr angesprochen, sagte die Vorsitzende der Wormser Gemeinde, Stella Schindler-Siegreich, der Jüdischen Allgemeinen.

Bis zum Dienstag waren bei der Polizei nur wenige Hinweise eingegangen – eine heiße Spur gäbe es noch nicht, sagte ein Polizeisprecher. Die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchungen vom Tatort und zu einem dort entdeckten Bekennerschreiben liegen noch nicht vor.

Unbekannte hatten in der Nacht zum 17. Mai an acht Stellen an der Wormser Synagoge Feuer gelegt, das dank schneller Hilfe keinen größeren Schaden anrichtete. Für Hinweise auf die Täter hat die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. In dem Bekennerschreiben wird auf den Nahost-Konflikt verwiesen. »Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gibt, geben wir euch keine Ruhe«.

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024