Hören

Alla Pugacheva in Concert

Russland Showstar kommt nach Deutschland

von Irina Leytus  18.02.2010 00:00 Uhr

Mit 60 ist Schluss: Alla Pugacheva Foto: imago

Russland Showstar kommt nach Deutschland

von Irina Leytus  18.02.2010 00:00 Uhr

Für Alla Pugacheva fahren die Haredim russischer Herkunft von Jerusalem nach Tel Aviv, um sie auf Russisch, Hebräisch und Jiddisch singen zu hören. Die Tochter eines jüdischen Vaters, die auch zu antisemitischen Sowjetzeiten aus ihrer Herkunft nie ein Hehl machte, kommt dann ihren frommen Fans entgegen und verzichtet schon mal auf ihre Showuniform: enge Leggins, die nur zum Teil von glamourösen Gewändern bedeckt sind. Seit 40 Jahren steht der Superstar aus Moskau auf der musikalischen Bühne. Ihre Popularität in der Sowjetunion und den sozialistischen Bruderstaaten verdankte die Sängerin nicht zuletzt ihrem Nonkonformismus. Schon bei ihrem ersten Auftritt in dem populären Radioprogramm »Guten Morgen«, das viele Familien sonntags beim Frühstück begleitete, brach sie mit dem optimistisch-braven Sowjetstil. Berühmt wurde ihr Lied »Die Könige können alles!«, das als Parodie auf die sowjetische Parteiführung galt.

abschied Alla Pugacheva war auch der vielleicht einzige internationale Musikstar, den die Sowjetunion aufzubieten hatte. Mit Udo Lindenberg trat sie in den 80er-Jahren, noch vor der Wende, gemeinsam auf, 1988 machten die beiden zusammen eine Platte. Seit dem Ende des Realsozialismus ist Pugachevas internationale Popularität noch gewachsen.Viele ihre Fans sind aus der ehemaligen Sowjetunion emigriert, nicht zuletzt nach Deutschland. Jetzt verabschiedet sich die inzwischen 60-Jährige von der Bühne mit einer Tournee. Am 19. Februar singt sie in der TUI-Arena in Hannover, am 21. Februar in der Mannheimer SAP-Arena, am 22. Februar tritt sie im Düsseldorfer ISS DOME auf, am 26. in der Arena in Nürnberg und schließlich am 28. Februar zum Abschluss in der Max-Schmeling-Halle in Berlin.

Infos zu den Konzerten (auf russisch):
www.events.germany.ru
www.allapugacheva.ru

Meinung

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Fall Samir

Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  21.04.2024

TV

Bärbel Schäfer moderiert neuen »Notruf«

Die Autorin hofft, dass die Sendung auch den »echten Helden ein wenig Respekt« verschaffen kann

von Jonas-Erik Schmidt  21.04.2024

KZ-Gedenkstätten-Besuche

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Die Zeitung »Welt« hat gefragt, wie man Jugendliche an die Thematik heranführen sollte

 21.04.2024

Memoir

Überlebenskampf und Neuanfang

Von Berlin über Sibirien, Teheran und Tel Aviv nach England: Der Journalist Daniel Finkelstein erzählt die Geschichte seiner Familie

von Alexander Kluy  21.04.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Nur nicht selbst beteiligen oder Tipps für den Mietwagen in Israel

von Ayala Goldmann  20.04.2024

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024