Benefizkonzert

Mahler statt Kollegah

Das Notos Quartett Foto: PR

Der Berliner Dom lädt am Dienstag zu einem Benefizkonzert mit dem Notos Quartett zugunsten einer Reise von jungen Juden und Muslimen nach Krakau und in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz ein. Auf dem Programm stehen dabei Werke von Mahler, Mozart und Schumann.

Die Künstler des Notos Quartetts waren die Ersten, die Mitte April aus Protest gegen die Verleihung eines Echo-Preises an die wegen antisemitischen Textzeilen in der Kritik stehenden Rapper Kollegah und Farid Bang ihre Auszeichnung aus dem Vorjahr zurückgaben. Sie bezeichneten die Vergabe des Preises an die Rapper als »Symbol der Schande«. Mit dem Konzert im Berliner Dom sollen die Gesamtkosten der geplanten Reise in Höhe von insgesamt 20.000 Euro über Spenden zusammenkommen.

Flüchtlinge Die Reise der rund 20 jungen Erwachsenen ist für den 6. bis 10. August geplant. Organisiert wird sie von der Union progressiver Juden und dem Zentralrat der Muslime. Die Muslime sind Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die jetzt in Erfurt leben. Die jungen Juden stammen aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.

Die Idee zu dem Konzert hatte das Notos Quartett zusammen mit Bertold Höcker, dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte. Zum Dank dafür, dass das Notos Quartett sich mit der Rückgabe des Echo-Preises klar gegen Antisemitismus und die Verhöhnung von Holocaustopfern gestellt hatte, bot Höcker dem Ensemble ein mietfreies Konzert in einer Berliner Kirche an.

Die Reise begleiten ein Rabbiner und ein Imam. Zudem nehmen auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und sein Kieler Amtskollege Daniel Günther (CDU) einen Tag lang in Polen an der Reise teil. epd

www.berlinerdom.de/termine/detail/show/2018-05-22-benefizkonzert-mit-dem-notos-quartett

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024