Eurovision Song Contest

Nächstes Jahr in Jerusalem

Triumph für Israel: Netta Barzilai gewinnt den 63. Eurovision Song Contest in Lissabon. Foto: dpa

Sie ist das Lieblingsspielzeug von allen. Netta Barzilai hat mit ihrem Dance-Song »Toy« für Israel den Eurovision Song Contest 2018 gewonnen. Unter frenetischem Jubel schrie die sympathische Sängerin nach ihrem Sieg in Lissabon ins Mikrofon: »Danke, dass ihr anders gewählt habt. Danke, dass ihr Vielfalt akzeptiert. Ich liebe mein Land. Nächstes Jahr in Jerusalem. Danke, Europa!« Israel gewinnt damit den ESC zum vierten Mal.

Barzilai sang sich genau 20 Jahre nach dem letzten Gewinn in die Herzen der Europäer – und darüber hinaus. 1998 hatte Dana International mit »Diva« den ESC nach Hause geholt. Auch die offen transsexuelle Sängerin war unter dem Motto »Toleranz« aufgetreten.

favoriten Bis zum Ende herrschte in Lissabon fingernagelkauende Spannung. Israel lieferte sich mit den anderen Favoriten Österreich, Schweden, Zypern und Deutschland ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Alpennation hatte nach den Stimmabgaben der Jury auf Platz eins gelegen, doch die Stimmen der Zuschauer, die per App abgegeben wurden, wirbelten alles wieder durcheinander. Plötzlich rutschten Lieder nach oben, die zuvor auf den unteren Plätzen der Liste mit wenigen Punkten gestanden hatten. »Toy« galt bei den Wettbüros als Favorit.

Barzilai, die sich auch als »Israels Beautiful Creature« (Israels schöne Kreatur) bezeichnet, schart eine treue Fangemeinde um sich, die sie nach Portugal begleitete. Ihr Pop-Song, geschrieben von Doron Medalie und Stav Berger, läuft bereits seit Monaten in den Radios und Klubs rauf und runter und hat auf YouTube eindrucksvolle 17 Millionen Views angehäuft. Von vielen wird er als »MeToo-Song« bezeichnet, der sich mit Sätzen wie »I am not your toy – you stupid boy« (frei übersetzt: »Ich bin nicht dein Spielzeug, du blöder Typ«) Emanzipation auf die Fahnen geschrieben hat. Ein Song der Toleranz – made in Israel.

voting Der ESC ist für seine Politisierung bekannt, oft geben sich befreundete Nationen die begehrten »zwölf Punkte« und ignorieren jene, die nicht mit ihnen auf einer Wellenlänge liegen – Musikqualität hin oder her. Doch Politik schien zumindest beim öffentlichen Voting der Zuschauer gänzlich außen vor geblieben zu sein, denn am Ende war es tatsächlich Israel, das mit insgesamt 529 Punkten klar die Trophäe einheimste.

Und Barzilai stand der positive Schock ins Gesicht geschrieben. Voller Freude schrie sie, strahlte und hüpfte anschließend überglücklich in Richtung Bühne. Zypern und Österreich, die beiden anderen Favoriten, kamen auf Platz zwei und drei. Deutschland kam nach zwei extrem schlechten Jahren mit Michael Schulte und »Let Me Walk Alone« auf einen verdienten vierten Platz.

Mehr als 25 Millionen Zuschauer hatten zum Finale am Samstagabend eingeschaltet. 26 Länder nahmen teil. In Israel ist der ESC beliebt, immer mehr Partys finden im ganzen Land statt. Vor allem die LGBT-Gemeinde feiert ausgiebig. Nach diesem Sieg sicher noch mehr.

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, sagt der Ministerpräsident

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert

Israel

Jerusalem: Sechs Verletzte bei zwei Terroranschlägen

Die Polizei fasste in einem der Fälle zwei Täter

 22.04.2024 Aktualisiert