Israel

»Kein Platz für antisemitische Stimmen«

Warnt vor »Neo-Faschismus, der sich in der ganzen Welt erhebt«: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin Foto: Flash 90

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat sich zu dem Wahlergebnis in Deutschland geäußert. Der israelische Präsident warnte vor »Neo-Faschismus, der sich in der ganzen Welt erhebt« und lobte gleichermaßen Kanzlerin Angela Merkel für ihre Aussagen nach der Wahl.

Die Rechtsaußen-Partei »Alternative für Deutschland« war bei den Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag zur drittstärksten Partei gewählt worden und schürt damit auch Ängste in Israel. Während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch mit Bundeskanzlerin Merkel »Antisemitismus von Rechts und Links sowie bei islamistischen Elementen« verurteilte und damit eher im Allgemeinen blieb, nannte Rivlin das Problem beim Namen.

haltung »Wir heißen die kompromisslose Haltung von Kanzlerin Angela Merkel gegen die AfD willkommen«, sagte Rivlin vor amerikanisch-jüdischen Gemeindevorsitzenden in dieser Woche in Jaffa. »Diese antisemitischen und rassistischen Stimmen haben keinen Platz in Deutschland – und auch an keinem anderen Ort.«

Der Vorsitzende der Jewish Agency, Natan Sharansky, machte seinem Unmut in einer Erklärung jetzt ebenfalls Luft: Die Entwicklungen in Deutschland durch die jüngsten Wahlen brächten die Möglichkeit eines revidierten Umgangs mit der deutschen Geschichte auf, schrieb er. »Ich bin zutiefst besorgt über die Art der Reden, die in bestimmten Kreisen populär geworden sind und auf die Absicht hinweisen, Deutschlands Rolle im Zweiten Weltkrieg und Holocaust umzuschreiben und zu rehabilitieren.«

In der Zeit nach dem Krieg, so Sharanksy weiter, sei die Bundesrepublik mutig mit ihrer Vergangenheit umgegangen, habe ihre Schuld mit Ehrlichkeit und Integrität eingestanden. »Jetzt müssen wir allen Versuchen gegenüber wachsam sein, in der parlamentarischen Arena Legitimität für antisemitische und fremdenfeindliche Ideen zu gewinnen.«

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024

Israel

Jerusalem rechnete nicht mit Irans Großangriff

Laut »New York Times« haben sich die Israelis »schwer verkalkuliert«

 18.04.2024

Nahost

Israels Außenminister begrüßt EU-Absicht zu Sanktionen gegen Iran

»Dies ist ein wichtiger Schritt, um der Schlange die Zähne zu ziehen«, so Israel Katz

 18.04.2024

Ofek

Anfragenschwemme bei Antisemitismusberatungsstelle

Seit dem 7. Oktober habe sich die Zahl der Anfragen versiebenfacht

 18.04.2024

Geiseln der Hamas

Bibas-Familie veröffentlicht Entführungsvideo

Die Angehörigen wollen auf das Schicksal von Yarden aufmerksam machen

von Sabine Brandes  18.04.2024

Interview

»Ich werde Pessach nicht feiern«

Alon Nimrodi muss das erste Mal Pessach ohne seinen Sohn verbringen. Tamir ist seit 194 Tagen Gefangener der Hamas in Gaza

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Vermisst

Beten für die Rückkehr

Eitan Horn ist seit 194 Tagen in der Gewalt der Hamas

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Nahost

Appelle zu Gewaltverzicht an Israel und Iran

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 18.04.2024

Konflikt

Das Ende des Schattenkrieges

Warum der Angriff des Iran zu einer Neuordnung im Nahen Osten führen könnte – und zwar zum Vorteil Israels

von Ralf Balke  18.04.2024