UpJ

»Auf gute Zusammenarbeit«

Walter Homolka Foto: KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH

Herr Homolka, Sie sind Rabbiner, Professor, Rektor des Abraham Geiger Kollegs, Direktor des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und jetzt auch noch Vorsitzender der Union progressiver Juden (UpJ). Wie bringen Sie all das unter einen Hut?
Das geht nur im Team! Mit Deborah Tal-Rüttger als meiner Stellvertreterin, Inna Shames, Alexandra Khariakova und Dan Rattan sind wir kollegial aufgestellt. Außerdem haben wir unsere Geschäftsführerin Irith Michelson zur Generalsekretärin bestimmt, um ihre zentrale Rolle bei der Bewältigung der Aufgaben hervorzuheben.

Ihre Vorgängerin Sonja Guentner hat Aufgaben in der Europäischen und Weltunion für progressives Judentum übernommen und nicht kandidiert. Beginnt mit Ihnen jetzt eine Neuausrichtung in der Union?
Sonja Guentner hat auf das große Erbe des liberalen Judentums in Deutschland hingewiesen und einen gebührenden Platz für uns heute eingefordert. Auf ihren enormen Leistungen möchte ich jetzt aufbauen.

Worin bestehen Ihrer Meinung nach die dringlichsten Aufgaben?
Die Union hat 5200 Mitglieder in 26 Gemeinden. Dafür brauchen wir vielfältige kulturelle und soziale Angebote, um den Zusammenhalt zu stärken. Deshalb wollen wir die gute Zusammenarbeit mit dem Zentralrat weiter ausbauen!

Das Verhältnis zwischen der UpJ und dem Zentralrat war nicht immer ungetrübt. Sie persönlich haben sich über die Glückwünsche des Zentralratspräsidiums gefreut. Wie wird die Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht in Zukunft aussehen?
Der Zentralrat bekennt sich zu einem pluralistischen Judentum in Deutschland. Das ist auch Ergebnis der Auseinandersetzung in der Vergangenheit. Heute müssen wir gemeinsam die Verantwortung für ein lebendiges jüdisches Leben in Deutschland tragen.

Finanzielle Überlegungen spielen dabei sicherlich auch eine wesentliche Rolle – Stichwort: Staatsvertrag, Zuwendungen. In welche Richtung gehen Ihre Überlegungen?
Ich werde den Gesprächsfaden meiner Vorgängerin aufgreifen, und wir werden zu einer Einigung mit dem Zentralrat kommen.

Mitgliederschwund und Diversifikation – kann das zusammengehen? Sprich: Werden Union und Zentralrat nicht auf Dauer an einem Strang ziehen und religiöse Ausrichtungen dabei ausblenden müssen?
Wir wachsen seit 20 Jahren. Ein klares religiöses Profil erhöht also die Mitgliederbindung. Politisch wollen Union und Zentralrat möglichst an einem Strang ziehen.

Wo soll die Union progressiver Juden in zehn Jahren stehen?
Mitten in einer vielfältigen jüdischen Gemeinschaft, die sich konsolidiert hat und eine Zukunft in diesem Land sieht.

Mit dem Professor an der Universität Potsdam und Vorsitzenden der Union progressiver Juden sprach Heide Sobotka.

Sachsen

Landesbeauftragter: Jüdisches Leben auch in Sachsen gefährdet

Die Hemmschwelle, in eine Synagoge zu gehen, sei größer geworden, sagt Thomas Feist (CDU)

 25.04.2024

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024