Bilanz

Das Jahr der Angriffe

Nach einer versuchten Messerattacke in Hebron Foto: Flash 90

Rosch Haschana steht vor der Tür, das Jahr 5776 geht zu Ende. Am Abend des jüdischen Neujahrsfestes vor einem Jahr begann die blutige Welle der Messer- und Steinwurf-Anschläge von Palästinensern auf Israelis. Nachdem die Attacken nach nahezu zehn Monaten der Gewalt abgeebbt waren, bestimmten neue Angriffe im Westjordanland und Jerusalem die Nachrichten der vergangenen Tage. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt.

Alexander Levlovitch war vor einem Jahr das erste Opfer. Er verunglückte tödlich, nachdem fünf Palästinenser seinen Wagen mit Steinen beworfen hatten. Der Vater von drei erwachsenen Kindern war vom festlichen Abendessen zu Rosch Haschana auf dem Weg nach Hause. Bei einer kleinen Gedenkzeremonie zum Todestag sagte sein Sohn Nir: »Wir haben an diesem ersten Tag des neuen Jahres erfahren, dass unser Vater gestorben ist. Und wir haben gehofft, dass er der Letzte ist, der einen sinnlosen Tod durch Gewalt stirbt, die zu verhindern gewesen wäre. Wir hatten ja keine Ahnung, dass es erst der Anfang war.«

Anschläge Jetzt veröffentlichte der Rettungsdienst Magen David Adom die Terrorstatistik des (fast) vergangenen Jahres: Insgesamt gab es 309 Terroranschläge, davon 130 durch Steinewerfen, 121 Messerattacken, 31 Angriffe mit Fahrzeugen, 25 Attentate mit Schusswaffen, eine Granate und eine Busbombe. 40 Israelis starben durch den Terror, 455 wurden verletzt, einige von ihnen schwer.

Um neue Angriffe so weit wie möglich zu verhindern, hat Regierungschef Benjamin Netanjahu vor den Hohen Feiertagen die Sicherheitslage untersuchen lassen und vor allem für die Jerusalemer Altstadt und den Tempelberg erhöhte Polizeipräsenz an-geordnet. Außerdem dürfen Abgeordnete und Minister den Tempelberg in dieser sensiblen Zeit nicht betreten, um keine gewalttätigen Auseinandersetzungen zu provozieren. Ebenso wies der Premier die entsprechenden Stellen an, palästinensische Aufwiegelung in den sozialen Netzwerken so gut es geht zu unterbinden.

Der ehemalige Leiter des Schin Bet, Menachem Landau, sagte dazu: »Es ist kein neues Phänomen, es ist seit Jahren dasselbe. Wenn Rosch Haschana naht, steigt die palästinensische Gewalt wieder an.«

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