Frankfurt

Fußballverein suspendiert antisemitischen Spieler

Post des Kickers vom Kreisoberliga-Klub von BSC SW 1919 auf Facebook Foto: Screenshot JA

Mit einem eindrucksvollen Signal hat sich der Frankfurter Fußballverein BSC SW 1919 gegen Judenhass in den eigenen Reihen ausgesprochen. Am Wochenende suspendierte der Klub einen seiner Spieler, nachdem dieser sich im Anschluss an eine Partie mit Makkabi Frankfurt antisemitisch geäußert hatte.

»Antisemitisches, rassistisches und fremdenfeindliches Gedankengut als auch deren Äußerung tolerieren wir in keinster Weise und verachten es zutiefst«, teilte Schwarz-Weiß 1919 mit. »Aufgrund dessen haben wir den betroffenen Spieler trotz Einsicht und Reue seinerseits und einer in Kauf genommenen Schwächung der Mannschaft sofort vom Verein ausgeschlossen.«

Der Kicker des Kreisoberliga-Klubs hatte nach dem Spiel gegen Makkabi auf seiner Facebook-Seite gepostet: »Trotz dreimal umgeknickt voll gas gegeben bis zum ende. Sieg gegen die verdammten Makkabi Jahuds. ....... für Palestina«.

unterstützung Makkabi Frankfurt zeigte sich erfreut über die konsequente Entscheidung des Vereins aus dem Frankfurter Stadtteil Dornbusch. »Wir bedanken uns bei BSC SW 1919 für die schnelle und vorbildliche Reaktion im Zusammenhang mit dem antisemitischen Vorfall eines Spielers«, sagte Alon Meyer, Präsident von Makkabi Frankfurt, der Jüdischen Allgemeinen.

»In solchen Momenten freut es uns, dass wir Unterstützung von unseren Nachbarn erhalten«, so Meyer weiter. »Wir werden hoffentlich nie ›müde‹ werden, gemeinschaftlich diesen undemokratischen und menschenverachtenden Strömungen entschieden entgegenzutreten.«

In jüngster Zeit sind Fußballer des jüdischen Sportvereins Makkabi häufiger Ziel von Angriffen geworden. Bei einem Spiel der dritten Herrenmannschaften von Makkabi Berlin und dem BFC Meteor etwa war es im August 2015 zu antisemitischen Beleidigungen und Handgreiflichkeiten gekommen. Zwei Makkabi-Spieler wurden dabei verletzt. Gegen vier Fußballer von Meteor wurden Verfahren eingeleitet, unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung und Landfriedensbruch.

Messer-Intifada Im Oktober 2015 hatten Spieler des 1. FC Neukölln III ihre Gegner von Makkabi verbal attackiert, wurden handgreiflich und führten schließlich einen Spielabbruch herbei. Die zumeist arabischstämmigen Fußballer hatten bereits während der Begegnung mit Drohungen wie »Man muss euch mit Messern aufschlitzen!« provoziert – offenbar in Anspielung auf die sogenannte Messer-Intifada der vergangenen Monate in Israel, bei der palästinensische Attentäter mit Messern auf Israelis losgingen.

Kurz darauf ereignete sich auch in Köln ein massiver judenfeindlicher Zwischenfall: Bei einem Kreisligaspiel waren Spieler von ESV Olympia Köln nach dem Abpfiff mit der Absicht, körperliche Gewalt anzuwenden, auf Spieler von TuS Makkabi zugelaufen und riefen »Free Palestine« sowie »Scheiß Juden«. Daraufhin entschied der Kölner Verein, die betreffenden Fußballer vorübergehend vom Trainingsbetrieb auszuschließen.

Köln

ZWST lädt zu Konferenz über Gleichberechtigung ein

Achtung: Der Anmeldeschluss ist morgen, am 26. April 2024

 25.04.2024

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024