Schweden – Israel

Schlechte Stimmung

Demonstration am Freitag vor der schwedischen Botschaft in Tel Aviv. Foto: Flash90

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist wütend. Nach den Äußerungen der schwedischen Außenministerin Margot Wallström, die »außergerichtlichen Tötungen von Palästinensern« müssten untersucht werden, herrscht Verstimmung in Jerusalem. Netanjahu nannte die Vorwürfe aus Stockholm »ungeheuerlich und dumm«.

Am Mittwoch war der schwedische Gesandte im Land, Carl Magnus, wegen der Kommentare seiner Chefin bereits ins israelische Außenministerium bestellt worden. Am Tag darauf konterte Ministerpräsident Netanjahu beim Neujahrsempfang mit ausländischen Korrespondenten: »Die Vorwürfe sind definitiv falsch. Sie stellen Israel in absurder Weise an den Pranger«.

Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely sagte ebenfalls am Mittwoch: »Wir lehnen es ab, die schwedische Außenministerin in Israel willkommen zu heißen.« Israel werde seinen Pforten für offizielle schwedische Besuche schließen, ergänzte Hotovely. Dies, so sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums der schwedischen Nachrichtenagentur TT, betreffe allerdings nur Margot Wallström.

Paris »Die Leute verteidigen sich gegen Angreifer, die mit gezücktem Messer auf sie zurennen, die sie erstechen wollen. Wenn sie die Terroristen dann erschießen, sind das ›außergerichtliche Tötungen‹?«, fragte Netanjahu. »Warum werden die Erschießungen von San Bernardino oder Paris nicht so bezeichnet?«

Es gebe eine selbstverständliche Aburteilung Israels innerhalb des europäischen Establishments. Man müsse die Kontake zur EU einschränken, sagte der israelische Ministerpräsident.

Netanjahu ging bei der gleichen Veranstaltung auch auf die Debatte ein, ob Juden in Frankreich aus Sicherheitsgründen in der Öffentlichkeit ihre Kippot abnehmen sollten. »Jeder Jude sollte überall die Möglichkeit haben, sicher zu sein und den Schutz der Behörden für sich in Anspruch nehmen zu können. Ich erkenne die Bemühungen der französischen und anderer europäischer Regierungen in dieser wichtigen Angelegenheit an. Gleichzeitig aber sollte jeder Jude wissen, dass er ein Zuhause in Israel hat.«

Stimmen aus Israel

»Israelis sind Weltmeister darin, an der Normalität festzuhalten«

Wie ist die Stimmung im Land, nachdem Israel in der Nacht auf den beispiellosen Angriff des Iran reagiert hat? Sechs Stimmen.

von Sophie Albers Ben Chamo  19.04.2024

Luftfahrt

Lufthansa und Swiss stellen Flüge nach Israel ein

Die Hintergründe

 19.04.2024

Brüssel

EU verhängt Sanktionen gegen vier israelische Siedler

Dies bestätigten Diplomaten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur

 19.04.2024 Aktualisiert

Gaza-Krieg

Mehr als 7200 israelische Soldaten in Gaza-Krieg verwundet

Rund ein Drittel der bei dem Militäreinsatz gegen die Hamas verletzten Soldaten kämpfen mit psychischen Problemen

 19.04.2024

Nahost

Angriff wird im Iran heruntergespielt

Das Mullah-Regime bezeichnete Berichte über den Angriff auf die Luftwaffenbasis als Propaganda

von Sabine Brandes  19.04.2024

Berlin/Jerusalem

Hunger-Streit zwischen Baerbock und Netanjahu

Der Ministerpräsident und die Außenministerium sollen sich über die Lage in Gaza gestritten haben

 19.04.2024

Nahost

Keine Berichte über Schäden nach Angriff im Iran

Mehrere Flugobjekte am Himmel von Isfahan seien abgeschossen worden, erklärt das Mullah-Regime

 19.04.2024

Nahost

Griff Israel den Iran von innen heraus an?

Lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen hier

 19.04.2024 Aktualisiert

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024