Einspruch

Neue Chance für Athen

Benjamin Albalas Foto: Rolf Walter

Als Grieche, als Europäer, als Jude, als Rentner und als Überlebender der Schoa bin ich in einer sehr eigentümlichen Verfassung, was die Zukunft meines geliebten Landes angeht: Es ist ein Gefühl von Trauer und Angst.

Möglicherweise eröffnet die überwältigende Mehrheit für das »Nein« beim Referendum vom vergangenen Sonntag neue Wege bei dem komplizierten Thema der griechischen Finanzkrise und einer möglichen Vereinbarung mit den Geldgebern. Das ist von enormer Bedeutung für Griechenland und das griechische Volk.

Auf jeden Fall sollte eine ehrliche und praktikable Vereinbarung, die dem Wohle aller beteiligten Parteien dient, am Ende der Verhandlungen stehen. Es ist möglich, ja, sogar wahrscheinlich, dass die Abstimmung beim Referendum für den Anfang einer neuen Ära Griechenlands steht. Ob das stimmt, müssen wir abwarten.

alltag Die jüdische Gemeinde in Griechenland hofft wie alle Griechen sehnsüchtig auf einen guten Verlauf der Gespräche zwischen der griechischen Regierung und den sogenannten Institutionen sowie den europäischen Partnern. Unser gegenwärtiger Alltag mit geschlossenen Banken, blockierten Konten und langen Menschenschlangen vor Geldautomaten, an denen man nur 60 Euro pro Tag abheben darf, bringt schlechte Erinnerungen zurück – vor allem für uns, die wir in einem gewissen Alter sind.

Das Leben hier ist derzeit sehr schwierig für die große Mehrheit des griechischen Volkes, besonders für diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind. Die Probleme und die Bedürfnisse sind für alle Griechen ähnlich – unabhängig davon, welcher Religion sie angehören, in welcher Tradition oder Kultur sie sich sehen.

Wir können nur hoffen und wünschen, dass die Krise, die die griechische Gesellschaft einschließlich der jüdischen Gemeinschaft getroffen hat, bald zu einem Ende kommt – vor allem für unsere Kinder und Enkelkinder.

Der Autor ist Präsident des Europäischen Rates der jüdischen Gemeinden und war Zentralratspräsident von Griechenland.

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