Berlin

Für die jüdische Sache

Der Mann kommt ganz schön herum: David Koschitzky, 56, kanadischer Unternehmer, war Anfang der Woche in Jerusalem, danach in Paris, anschließend zwei Tage in Berlin. Am Schabbat will er wieder in Toronto sein. Seit er im vergangenen Jahr zum Welt-Vorsitzenden des Keren Hayesod (KH) gewählt wurde, ist er ständig unterwegs, um in den verschiedenen Diaspora-Gemeinden die Repräsentanten und Unterstützer der israelischen Spendensammelorganisation kennenzulernen.

So kam er nun das erste Mal nach Berlin, am Donnerstagabend stellte er sich mit seiner Frau Serena bei einem Empfang einigen Keren-Hayesod-Freunden vor. Gastgeber Sruel Prajs freute sich, den neuen Mann an der KH-Spitze, einen, der »sich vollkommen der jüdischer Sache verschrieben hat«, kennenzulernen.

Flüchtlinge Und Prajs erklärte auch, warum er die Organisation unterstützt. Er verwies auf den anhaltenden Strom von Flüchtlingen nach Europa, die hier meist nicht besonders willkommen geheißen werden. Im Gegensatz dazu würden jüdische Flüchtlinge, die derzeit ihre Heimat in den Kriegsgebieten der Ost-Ukraine verlassen müssten, mit offenen Armen in Israel aufgenommen. Und Keren Hayesod leiste bei ihrer Integration eine wichtige Hilfe, betonte Prajs, und diese und ähnliche Initiativen müssten unterstützt werden. »Jeder von uns muss dafür seinen Beitrag leisten.«

Koschitzky pflichtete ihm bei. Juden in aller Welt wüssten, dass es einen Ort gebe, an dem sie immer willkommen seien, und das sei Israel. »Wir müssen der Welt sagen, dass Israel in diesem Sinne ein Vorbild sein kann.« Das mache auch die Bedeutung des jüdischen Staates deutlich: »Ohne Israel könnte niemand sein Leben als Jude so führen, wie es heute möglich ist.« Und wo sonst verstehe man diese Worte besser als in einer Stadt wie Berlin, sagte der KH-Chef.

Spenden Gleichzeitig rief er dazu auf, für den jüdischen Staat einzutreten. Es gebe viele Wohltätigkeits- und Spendenorganisationen, die einzelne Belange in Israel, wie Krankenhäuser oder Universitäten, unterstützen. Aber es gebe nur eine Spendenorganisation, die nicht individuelle, sondern nationale Belange unterstütze, das sei Keren Hayesod. »Wir müssen uns als eine Gemeinschaft in der gesamten Welt organisieren und unsere Ressourcen bündeln.«

Schließlich dankte Koschitzky dem scheidenden Delegierten der Spendensammelorganisation, Jacob Snir, der Berlin nach vier Jahren wieder Richtung Jerusalem verlässt. Seinen Platz nimmt Joram Dan Oppenheimer ein, der sich bei dieser Gelegenheit als neuer KH-Gesandter vorstellte. ddk

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Mannheim

Polizei sucht Zeugen für Hakenkreuz an Jüdischer Friedhofsmauer

Politiker verurteilten die Schmiererei und sagten der Jüdischen Gemeinde ihre Solidarität zu

 15.04.2024