Eurovision Song Contest

»Golden Boy« in Israel gefeiert

Nadav Guedj Foto: dpa

Vor wenigen Stunden saß Nadav Guedj bei Channel 2 im Morgenprogramm, am Montag postete der 16-Jährige seine kommenden Auftritte auf seiner Facebook-Seite, und davor machte er ein stolzes Selfie mit Mikrofon – für Nadav hat sich seit seinem neunten Platz beim Eurovision Song Contest viel geändert.

»Lass mich Dir Tel Aviv zeigen«, sang Guedj am Samstag in seinem Beitrag »Golden Boy« – und nicht wenige der Eurovisions-Gemeinde haben diese Einladung dankend angenommen. Der 16-jährige Newcomer aus Israel bescherte seinem Land die beste Platzierung beim Eurovision Song Contest (ESC) seit 2008.

Die Platzierung im Finale des diesjährigen Schlagerwettstreits in Wien ist aus israelischer Sicht ein Riesenerfolg: Seit fünf Jahren hatte Israel sich nicht mehr für das »Grand Final« qualifizieren können, alle Sänger des Landes waren stets in den Halbfinals ausgeschieden. Oft vermutete man politische Gründe hinter dem schlechten Abschneiden. Warum also schaffe es ausgerechnet Nadav Guedj beim ESC 2015?

Duett Vielleicht lag es an seinen extravaganten goldenen Turnschuhen mit Flügeln, ganz bestimmt aber an seinem mediterran-rhythmischen Song und der energiegeladenen Bühnen-Performance. Denn Lieder, die in der Wiener Stadthalle für Stimmung unter den 10.000 Zuschauern sorgten, waren in diesem Jahr Mangelware in einem ansonsten sehr getragenen und Duett-lastigen Finale mit insgesamt 27 Teilnehmern.

Kritiker warfen dem israelischen Goldjungen vor, sein Song sei mindestens eine Spur zu seicht. Entsprechend gering war der Zuspruch bei den sogenannten Expertenjurys, die wie immer für die Hälfte des Wertungsergebnisses standen. Doch bei den anrufenden Zuschauern landete Israels Eurovisions-Hoffnung sogar auf dem siebten Platz – zusammen mit den Jury-Punkten kam am Ende immerhin Rang neun heraus.

Spass Grund zum Feiern für die gesamte israelische Delegation in Wien. Aber gefeiert hätte Nadav Guedj ohnehin. Das hatte er schon vor der Show angekündigt. »Ich bin hier, um Spaß zu haben«, verkündete der junge Sänger, der in Paris geboren, aber in Israel aufgewachsen ist. Und den hatte er sichtlich – auch wenn es zum Sieg nicht gereicht hat. Die letzte Israelin, die sich die ESC-Krone aufsetzen durfte, war Dana International mit »Diva« 1998.

Zumindest scheint durch das gute Abschneiden die Teilnahme Israels nächstes Jahr im Siegerland Schweden nicht mehr zur Debatte zu stehen. Vor dem ESC in Wien hatte es geheißen, das israelische Fernsehen verliere angesichts des andauernden Misserfolgs allmählich die Lust an der Eurovision. Doch nun heißt es wahrscheinlich: Nächstes Jahr in Stockholm.

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