Wahl 2015

Netanjahu klarer Sieger

Am Abend sah es noch so aus, als lägen der Amtierende Benjamin Netanjahu und sein Kontrahent Isaac Herzog von der Arbeitspartei mit jeweils 27 Sitzen gleichauf.

Doch über Nacht kam die Wende. Fast alle Stimmen sind ausgezählt, und der Likud kann 30 Sitze in der 20. Knesset auf sich vereinen. Damit sind auch die Spekulationen über eine Einheitskoalition der beiden großen Parteien vom Tisch. Herzog ist mit 24 Sitzen abgeschlagen – eine Regierung aus Likud mit rechten und religiösen Parteien ist so gut wie sicher.

Die Medien hatten ihn bereits abgeschrieben, und auch Netanjahu selbst schien in Panik, dass er aus diesen Wahlen als Verlierer hervorgehen würde. »Doch es war ein Sieg gegen jede Wahrscheinlichkeit«, sagte er noch in der Nacht. Er behielt recht.

Wahlkampf Dabei waren es vor allem die Rechtsparteien, die verloren – an den Likud. Denn die alteingesessene Partei fischte in den letzten Tagen des Wahlkampfes vor allem am rechten Rand: Bei Avigdor Liebermans Israel Beiteinu, die durch einen Korruptionsskandal unter die 3,25-Prozent-Hürde zu rutschen drohte, doch auch beim Koalitionspartner, dem nationalreligiösen Jüdischen Haus. Naftali Bennett erhielt statt der prognostizierten zwölf Sitze lediglich acht.

Die Wahlbeteiligung war so hoch wie in 15 Jahren nicht. Fast 72 Prozent gingen an die Urnen, um von ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu machen.

bündnis Gewinner sind auch die Araber: Nach ihrem Bündnis wird die Vereinte Arabische Liste als drittstärkste Partei in die Knesset einziehen (14 Sitze). Gefolgt von Yair Lapids Jesch Atid (11), Kulanu (10), dem Jüdischen Haus (8), der religiösen Schas Partei (7), Israel Beiteinu (6), der ultraorthodoxen Degel Hatora (7) und Meretz (4). Eli Jischais Jachad hat die Hürde nicht überspringen können.

Die große politische Wende, die von vielen heimischen Medien beschrieben wurde, ist nicht eingetreten. Kampagnen der Gegner, die auf »alles – nur nicht Bibi« gesetzt hatten, wachten am Mittwochmorgen in einer bitteren Realität auf. Denn statt nach Hause zu gehen, sitzt der alte und neue Regierungschef nun noch fester im Regierungssattel.

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