Unglück auf dem Lago Maggiore

Geheimdienst-Mitarbeiter und israelischer Ex-Agent unter den Toten

Unglück auf dem Lago Maggiore Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Es sollte eine fröhliche Geburtstagsparty werden auf dem malerischen Lago Maggiore - dann aber brachte ein Unwetter den Tod.

Bei einem Bootsunglück auf dem zweitgrößten See Italiens sind am Sonntagabend vier Menschen gestorben. Sie hatten wie etwa 20 andere Leute gefeiert, als plötzlich ein Unwetter aufzog und heftige Windböen ihr angemietetes Hausboot zum Kentern brachten. Die restlichen Passagiere konnten an Land schwimmen oder wurden von den herbeieilenden Rettungsteams aus dem Wasser gefischt.

Für zwei Männer und zwei Frauen aber kam jede Hilfe zu spät - das letzte der vier Opfer wurde erst am Montagmorgen von Tauchern entdeckt und geborgen. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Einsatzkräfte der Küstenwache und der Carabinieri einen schwarzen Plastiksack über einen Steg bei Sesto Calende an Land brachten.

Ein Mann und eine Frau aus Italien, eine Russin sowie ein Mann aus Israel starben. Das teilte die Staatsanwaltschaft der Stadt Busto Arsizio nahe Mailand mit, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Das deutsche Generalkonsulat Mailand sagte auf dpa-Anfrage, dass keine Deutschen unter den Todesopfern seien. Israels Außenministerium bestätigte den Tod eines etwa 50 Jahre alten Israelis,  der früher bei den Sicherheitskräften tätig gewesen sei.

Es seien ein 62-jähriger Mann und eine 53-jährige Frau gestorben, die beide für einen italienischen Geheimdienst arbeiteten, wie die italienischen Behörden mitteilten. »Die beiden Angestellten, die dem Nachrichtendienst angehören, nahmen an einem geselligen Treffen teil, das anlässlich des Geburtstags eines Mitglieds der Gruppe organisiert worden war«, hieß es.

Wie viele Menschen genau auf dem Boot waren, war am Montag zunächst noch unklar. Auch ob unter den Geretteten deutsche Staatsbürger sind und ob diese möglicherweise verletzt wurden, blieb offen. Fünf Leute wurden in Kliniken gebracht, laut Ansa aber niemand schwer verletzt.

Das Unglück passierte am Abend gegen 19.00 Uhr. »Eigentlich war es gestern ein wunderschöner Tag«, erzählte ein Anwohner vor Reportern. »Aber wir haben gesehen, dass von Mailand her ein großes Gewitter aufzog.« Der Lago Maggiore liegt nordwestlich der Metropole zwischen der Lombardei und dem Piemont und grenzt im Norden an die Schweiz.

Die Geburtstagsgesellschaft war am Abend auf dem Boot etwa 150 Meter vom Ufer entfernt. Heftige Winde und starke, lokale Niederschläge führten dann den bisherigen Erkenntnissen zufolge dazu, dass das Boot kenterte. Die meisten Passagiere konnten an Land schwimmen oder wurden von anderen Booten gerettet. Im Einsatz waren zwei Hubschrauber, Helfer von Küstenwache und Feuerwehr sowie Taucher.

Die russische Frau, die ums Leben kam, war Medienberichten zufolge die Partnerin des Bootsbesitzers und Kapitäns. Beide lebten auf dem Hausboot und stellten dieses für Feiern zur Verfügung. Wie es hieß, sind derartige Ausflüge auf dem Lago Maggiore sehr beliebt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt, wie es zum Kentern kommen konnte und warum das Boot nicht in den Hafen zurückkehrte. Bereits gegen 17.00 Uhr wurde die Provinz Varese, in der Sesto Calende liegt, vom schlechten Wetter heimgesucht - auf dem nahe gelegenen Flughafen Mailand-Malpensa kam es deswegen zu Verspätungen. Die Zeitung »Corriere della Sera« zitierte aus Befragungen von geretteten Passagiere, wonach das Boot plötzlich umkippte und kenterte.

»Es gab die ganze Woche schon Wetterwarnungen«, sagte Giovanni Buzzi, der Bürgermeister von Sesto Calende. Von schweren Wirbelstürmen sei man jedoch nicht ausgegangen, ergänzte er. »Aber derartige Unwetter-Ereignisse werden immer extremer.« dpa/ja

Jena

Fördergelder für Haus Auerbach

Villa des jüdischen Ehepaars Auerbach gilt als besonderes Zeugnis des Weimarer Bauhauses

 28.03.2024

Diplomatie

Bundesaußenministerin verlangt mehr Hilfe für Gaza

Annalena Baerbock besucht den Grenzübergang Kerem Schalom

von Sabine Brandes  26.03.2024

Berlin

Unveränderte Sicherheitseinschätzung nach Moskauer Anschlag

Die Bedrohung sei bereits zuvor hoch gewesen, heißt es im Innenministerium

 25.03.2024

Berlin

Deutlich mehr Fälle von Hasskriminalität

Hetze nimmt zu - vor allem im Netz. Dies sagt die Staatsanwaltschaft

 25.03.2024

Fernsehen

»Igor Levit - No Fear«: Mehr als ein Musikfilm

Das dokumentarische Porträt des charismatischen Pianisten läuft am Sonntag auf ARTE

 22.03.2024

Neuerscheinung

Die postkoloniale Endlösung

JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel schreibt in »Deutsche Lebenslügen« über die gefährliche Allianz von linken und muslimischen Judenhassern. Ein exklusiver Buchauszug

 21.03.2024

Soziale Medien

Plattform X entsperrt Konto von Identitärer Bewegung

Seit der Übernahme durch Elon Musk dürfen Extremisten wieder posten

 21.03.2024

Fussball

Schafft Israel noch die EM-Qualifikation?

Das Team aus Israel trifft am Abend auf Island

 21.03.2024

Hamburg

Millionen-Förderung für KZ-Gedenkstätte

KZ Neuengamme wurde von 1938 bis 1945 betrieben und hatte mindestens 86 Außenlager

 20.03.2024