München

Erstes Zentrum für Israel-Studien

Professor Michael Brenner sprach bei der Eröffnungsfeier über Chancen und Herausforderungen des neuen Zentrums Foto: Marina Maisel

An der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) ist am Mittwochabend mit einem Festakt das erste Zentrum für Israel-Studien eröffnet worden. Mit der Gründung des »deutschlandweit einmaligen« Zentrums solle ein international sichtbarer Ort für das Erinnern, Erforschen und Diskutieren israelischer Geschichte, Politik und Kultur etabliert werden, wie Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle bei der Gründungsfeier hervorhob. Zudem sollten sich die Israel-Studien besonders mit anderen Universitäten vernetzen, so Spaenle weiter.

Premiere Das neue Zentrum ist dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur angegliedert, den der Historiker und Publizist Michael Brenner innehat. Durch die Etablierung der Israel-Studien werde an den staatlichen deutschen Universitäten nun endlich eine Lücke geschlossen, teilte Brenner vor dem Festakt mit. Fast jede Universität in Israel habe ein Institut für German Studies oder Germanistik. Bisher habe es umgekehrt aber keinen einzigen Lehrstuhl in Deutschland gegeben, der sich etwa mit neuhebräischer Literatur oder Poetik befasse.

Die unterschiedlichen Personen und Projekte, die sich an der LMU mit Themen des jüdischen Staates befassen, sollen im Zentrum für Israel-Studien gebündelt und vernetzt werden. Darüber hinaus soll das vielfältige Angebot an Workshops, Tagungen, Exkursionen und Sommeruniversitäten unter dem Dach des Zentrums zusammengeführt und durch eigene Schwerpunkte erweitert werden. In einigen Jahren soll aus dem Zentrum eine Professur für Israel-Studien hervorgehen.

Lehrplan Relevant wird das Zentrum auch für angehende Lehrer in Bayern. Über das Unterrichtsthema »Nahostkonflikt« ist die Geschichte des Staates Israel fest im bayerischen Schullehrplan verankert. Daher ist – auch in Anbetracht des großen Anteils von Lehramtsstudenten an der LMU – eine Ausbildung zukünftiger Lehrer im Rahmen der Israel-Studien angedacht.

An der Eröffnungsfeier nahmen unter anderem Israels ehemaliger
Außenminister Shlomo Ben-Ami, IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, der israelische Politologe Shlomo Avineri, Israels Generalkonsul in München, Dan Shaham, und die Publizistin Rachel Salamander teil.

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über die Eröffnung in unserer Printausgabe am nächsten Donnerstag.

Hannover

Die Vorfreude steigt

Die Jewrovision ist für Teilnehmer und Besucher mehr als nur ein Wettbewerb. Stimmen zu Europas größten jüdischen Musikevent

von Christine Schmitt  29.03.2024

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024