Meinung

Macht uns den Brandt!

Das Ganze hatte etwas Absurdes: Ein vor den Nazis ins Exil geflohener Antifaschist kniet am Denkmal für die Aufständischen des Warschauer Ghettos nieder und erkennt damit deutsche Schuld an. Ein in rechten Kreisen als »Vaterlandsverräter« geschmähter Bundeskanzler trauert im Namen des Landes der Täter. Zu einer solchen Geste gehört Größe. Willy Brandt hatte sie, frei von Kalkül und taktischen Erwägungen. In seinen Memoiren versicherte der SPD-Politiker, den berühmten Kniefall am 7. Dezember 1970 nicht geplant zu haben. »Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.« Und so ging ein Bild um die Welt, das zeigt, wie ein bedeutender Politiker etwas ganz Besonderes tut: Mut und Gefühl zeigen. Ein Foto, das mehr wert ist als Tausende wohlformulierter Reden. Ein Symbol, das Zeichen (Ostpolitik! Versöhnung!) setzt. Vor allem, weil es aufgrund seiner Spontaneität authentisch und glaubhaft wirkt. Zumindest glaubhafter, als etwa so mancher, der Staatsräson geschuldete Besuch der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem. In der Politik sind solche Gesten rar geworden. Alles wird bis ins Detail geplant. Bloß keine Überraschung, um Gottes willen nichts falsch machen. Mehr Demokratie wagen? Sicherlich, aber gerne auch mal mehr Mut. Wie es geht – Willy Brandt hat es vorgemacht.

Frankreich

Spezialeinsatz vor iranischem Konsulat in Paris

Ein Mann soll mit Granaten am Gürtel das Gebäude betreten haben

 19.04.2024

Wiesbaden

Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus

Es könne nicht so getan werden, »als ob nichts gewesen wäre«, sagt Manfred Pentz (CDU)

 19.04.2024

Nahostkonflikt

»Israel muss iranische Rakete mit Atomsprengkopf fürchten«

John Bolton warnt im NZZ-Interview vor der Verbreitung von Nukleartechnologie durch Nordkorea

 19.04.2024

Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Warum Teheran nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für die Ukraine ist

von Saba Farzan  19.04.2024

Iran/Israel

Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

Es habe »erneut eine militärische Aktivität« gegeben, stellt der Bundeskanzler fest

 19.04.2024

Gmund

Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze

»Die Eskalationsdominanz liegt allein beim Mullah-Regime in Iran«, so der CDU-Chef

 19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Vereinte Nationen

Amerikanisches Veto gegen UN-Vollmitgliedschaft für Palästina

Die USA sehen Einigung auf eine Zweistaatenlösung als Voraussetzung für eine Anerkennung

 19.04.2024

Berlin

Zeitung: Anstieg rechtsextremer und antisemitischer Straftaten

Durch Judenhass motivierte Straftaten nehmen stark zu

 19.04.2024