Ranking

Wer den Ton angibt

Ein Ranking von Kulturpersönlichkeiten ist eine heikle Sache. Wie will man die Bedeutung einzelner Autoren, Schauspieler, Musiker oder Filmemacher messen und vergleichen? Sich selbst hält jeder von denen wahrscheinlich eh für den Wichtigsten. Die Kritiker zu fragen, hat auch wenig Sinn. Da kommen, wie bei den Juden, auf zwei Diskutierende drei Meinungen.

google Wo Menschen versagen, helfen Maschinen. Zum Glück gibt es Google. Dort haben wir die Namen in Anführungsstrichen eingegeben und die Zahl der Nennungen verglichen (Stand Montag, 1. November, 12 Uhr). In die Auswahl kamen nur Kulturschaffende, die jüdisch im halachischen Sinn sind (sorry, Wolf Biermann) und die, gleich welcher Staatsangehörigkeit, in Deutschland ihren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt haben. Österreicher wie Doron Rabinovici fielen also heraus, ebenso die in Kalifornien lebende Ruth Klüger. Auch nicht berücksichtigt wurden hier ansässige Autoren, die in einer anderen Sprache als Deutsch arbeiten. Sonst wäre natürlich auch der inzwischen in Berlin wohnhafte Literaturnobelpreisträger Imre Kertész auf der Liste.

u- und e-kultur Bleibt die Frage, wie man Kultur definiert. In unserem Fall zum einen breiter: Die typisch deutsche Trennung von unterhaltender und ernster Kultur haben wir nicht mitgemacht. Außen vor blieben dafür Wissenschaftler wie Micha Brumlik, Julius Schoeps oder Michael Wolffsohn. Die Herren Professoren bekommen bei Gelegenheit vielleicht einmal ihr eigenes Ranking.

Das Ergebnis unserer Messungen sehen Sie auf dieser Seite. Natürlich stellt die Liste keine inhaltliche Wertung dar. Sie ist lediglich eine aktuelle Momentaufnahme der öffentlichen Aufmerksamkeit. Was für Künstler, die bekanntlich eitel sind, aber auch interessant sein dürfte.

USA

Daniel Kahneman ist tot

Der Wissenschaftler Daniel Kahneman kombinierte Erkenntnisse aus Psychologie und Ökonomie

 28.03.2024

Bildung

Kinderbuch gegen Antisemitismus für Bremer und Berliner Schulen

»Das Mädchen aus Harrys Straße« ist erstmals 1978 im Kinderbuchverlag Berlin (DDR) erschienen

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Kultur

Über die Strahlkraft von Europa

Doku-Essay über die Theater-Tour von Autor Bernard-Henri Levy

von Arne Koltermann  26.03.2024

Projekt

Kafka auf Friesisch

Schüler der »Eilun Feer Skuul« in Wyk auf Föhr haben ihre friesische Version des Romans »Der Verschollene« vorgestellt

 25.03.2024

Sachbuch

Persönliches Manifest

Michel Friedman richtet sich mit seinem neuen Buch »Judenhass« bewusst an die allgemeine Öffentlichkeit, er appelliert aber auch an den innerjüdischen Zusammenhalt

von Eugen El  25.03.2024

Berlin

Hetty Berg als Direktorin des Jüdischen Museums bestätigt

Ihr sei es gelungen, die Institution »als Leuchtturm für jüdisches Leben« weiterzuentwickeln, heißt es

 25.03.2024

Judenhass

Wie der Historikerstreit 2.0 die Schoa relativiert

Stephan Grigat: Der Angriff auf die »Singularität von Auschwitz« kommt nun von links

 25.03.2024

László Krasznahorkai

Geschichten am Rand eines Strudels

Jedes Jahr wird der Ungar als Literaturnobelpreisträger gehandelt. Drei neue Erzählungen zeigen seine Meisterschaft

von Maria Ossowski  24.03.2024