Berlin

Mit dem Pferd ins Museum

In echt: Das Pferd Rudi und seine Autorin Myriam Halberstam Foto: Gregor Zielke

Geduldig sitzen die Kinder auf ihren Kissen auf dem Boden und warten darauf, dass es endlich losgeht. Am Freitagvormittag sind besonders viele junge Besucher ins Jüdische Museum gekommen: Denn zur Präsentation des Buches Ein Pferd zu Channukka sind Kinder aus zwei Kitas eingeladen.

Vor der Lesung erzählt Kinderbuchautorin, Journalistin und Filmemacherin Myriam Halberstam, dass es bislang wenige Kinderbücher zu den jüdischen Feiertagen gebe. Und darin gehe es immer um die Schoa. Sie aber wollte etwas schreiben, was den Lesern Spaß macht. Halberstam nennt das einen »kleinen Schritt zur Normalität«. Sie möchte Brücken überwinden und wünscht sich mehr Verständigung zwischen den Religionen und ein größeres ge-genseitiges Wissen über die verschiedenen Traditionen. »Es gibt uns jüdische Familien, und wir wollen den nichtjüdischen Lesern eine Möglichkeit geben, sich an uns heranzutasten.« Dazu will der Ariella-Verlag einen Beitrag leisten. Sie sei stolz, nicht nur ein Buch geschrieben, sondern auch einen Verlag gegründet zu haben.

Brücken bauen möchte auch Barbara Grothe von dem Verein Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder. »Ein Pferd hilft nun krebskranken Kindern«, sagt sie. Pro Buch gehen drei Euro an den Verein.

Lesung Das hören die Kinder, werden aber doch unruhig. Denn eine Überraschung wird angekündigt: »Das Pferd Rudi steht draußen.« Schnell stürmen alle raus. Als sie wieder hereinkommen beginnt MDR-Fernsehmoderatorin Madeleine Wehle, aus dem Buch vorzulesen. Darin geht es um Hannah, die sich ein Pferd wünscht. Als es endlich so weit ist und die erste Kerze am Chanukkaleuchter angezündet wird, geht ihr Traum in Erfüllung. Doch damit beginnt ein großes Durcheinander.

Die Kinder sind begeistert von der Geschichte und den Bildern, die von der Amerikanerin Nancy Cote stammen. Myriam Halberstam kann sich nach der Lesung vor Autogrammwünschen der jungen Leser kaum retten.

Myriam Halberstam: Ein Pferd zu Channukka. Ariella Verlag, Berlin, 32 Seiten, 12,95 €

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024