Meinung

Trau, schau, wem

Seit Jahren kommt es in niederländischen Großstädten immer wieder zu Angriffen marokkanischer Migranten auf Juden. In Amsterdam wird damit bald Schluss sein. Denn der dortige Bürgermeister begeistert sich für die Idee eines sozialdemokratischen Parlamentariers. Der schlug vergangene Woche eine Methode vor, um gewaltbereite Antisemiten aufzuspüren und zu verhaften: Zivilbeamte sollen – als ultraorthodoxe Juden verkleidet – in Stadtteilen mit hohem Migrantenanteil auf Streife gehen. Die Amsterdamer Polizei wendet die Methode bereits bei der Bekämpfung von Überfällen auf Alte und Schwule an. Wer also demnächst in Amsterdam Charedim begegnet, sollte sich nicht wundern, wenn sie an der nächsten Ecke ihre Schinkenbrote auspacken. Labile Menschen allerdings wird das Projekt sehr verunsichern. Denn häufig stellen sie sich die Frage nach der Authentizität des Gegenübers: Falsche Juden, junge Greise, unechte Schwule – wem ist überhaupt noch trauen? Doch ruhig Blut! Kriminell wird’s erst, wenn die Räuber anfangen, sich als Polizisten zu verkleiden.

Porträt

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 16.04.2024

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Dem Regime in Teheran müsse mit Härte begegnet werden, betont der Grünen-Chef

 16.04.2024

Berlin/Hamburg

Zentralrat der Juden fordert Verbot von Islamischem Zentrum

Der Verein wird vom Verfassungsschutz als verlängerter Arm des iranischen Regimes eingestuft

 16.04.2024

«Palästina-Kongress»

Bericht: Behörden verhängen Einreiseverbot gegen Varoufakis

Um antisemitische und israelfeindliche Propaganda bei der Veranstaltung zu verhindern

 15.04.2024