Meinung

KSK: Von wegen Elite

Die Einsätze und Aufträge des Kommandos Spezialkräfte (KSK) unterscheiden sich von anderen Bundeswehrmissionen. Das KSK verfügt über exzellent ausgebildete Soldaten mit einem sehr anspruchsvollen Fähigkeitsprofil für das Aufspüren und Bekämpfen von Terroristen, die Befreiung von Geiseln und die Evakuierung deutscher Staatsangehöriger.

Seit seiner Aufstellung 1996 ist das KSK unverzichtbar und kann sich durchaus messen lassen mit Spezialkräften in Großbritannien, USA und Israel. Das KSK wird deshalb als die Elitetruppe der Bundeswehr bezeichnet.

schweineköpfe Umso erstaunter darf man jetzt sein über das, was das ARD-Magazin »Panorama« ans Tageslicht brachte. Im Rahmen einer Abschiedsfeier für einen KSK-Kompaniechef in einer Kaserne wurde offensichtlich als »Hauptpreis« eine »eingeflogene Dame« mit ihren Sexdienstleistungen angeboten. Auf dem Programm dieser »Feier« stand unter anderem auch das Werfen von Schweineköpfen.

Und als schlimmster Vorwurf steht, offiziell noch nicht bestätigt, im Raum, etliche der etwa 60 beteiligten Soldaten hätten unter den Klängen der rechtsradikalen Band »Sturmwehr« die Hand zum Hitlergruß erhoben.

innere führung Natürlich müssen jetzt alle Vorwürfe sorgfältig geprüft werden; ebenso gilt für die beschuldigten Soldaten die Unschuldsvermutung. Aber bereits die bislang vom Verteidigungsministerium bestätigten Fakten reichen aus, um festzustellen, dass die geschilderten Rituale und Geschmacklosigkeiten unvereinbar mit den Prinzipien des Staatsbürgers in Uniform und der Inneren Führung sind. Strafrechtliche Relevanz bekommt dieser ganze Vorfall jedoch, wenn sich die Nazi-Entgleisungen bestätigen sollten.

In diesem Fall hätte das KSK ein richtig großes Problem. Erst vor 15 Jahren wurde der KSK-General Reinhard Günzel aus der Bundeswehr entlassen, weil ihm zur Last gelegt wurde, mit Rechtsradikalen zu sympathisieren. Spätestens seit Günzel sollte gerade für die Elitetruppe KSK die Null-Toleranz-Grenze für geschmacklose Rituale und Neonazis gelten.

Der Autor war Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages.

Berlin

JSUD fordert Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Teheran

»Ohne den Iran hätte der 7. Oktober nicht passieren können«, sagt die Vorsitzende Hanna Veiler

 25.04.2024

Virginia

Biden: »Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich«

US-Präsident Biden verurteilt antiisraelische Proteste an Universitäten

 25.04.2024

Terror

Argentinien schreibt Irans Innenminister zur Fahndung aus

Er war offenbar 1994 an dem Bombenanschlag 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum Amia beteiligt

 25.04.2024

Oranienburg

Mehr antisemitische Vorfälle in Gedenkstätte Sachsenhausen

»Geschichtsrevisionistische Tabubrüche und Grenzverschiebungen von rechts« werden registriert

 25.04.2024

Berlin

Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschädigt

Kuratorin: «Auffällig, dass ausgerechnet Plakate zum israelbezogenen Antisemitismus beschädigt wurden«

 24.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024