Tel Aviv

Friedliche Pride Parade

Bei der »Wigstock Drag Queen Show« im Meir-Park in Tel Aviv am 7. Juni 2017 Foto: Flash 90

Rund 200.000 Menschen haben am Freitag an der Pride Parade in Tel Aviv teilgenommen. Der traditionelle LGBT-Marsch begann um zehn Uhr Ortszeit im Gan Meir und endete am Nachmittag mit einer großen Party am Strand. Das Event stand unter dem Motto »Bisexualiy Visible«.

Tel Avivs Bürgermeister Ron Chuldai sagte bei der Eröffnung: »Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis wir eine Gesellschaft sind, in der sich jeder gleich fühlt und gleich ist und sein Leben so leben kann, wie er möchte.«

Tourismus Schon die Tage zuvor Woche feierten Schwule, Lesben, Transsexuelle und andere bei der Pride Week in Tel Aviv – mit Partys, einem Filmfestival und einem Drag-Queen-Rennen in Stillettos vor dem Dizengoff-Center. Die Pride Week ist für die Stadt Tel Aviv ein wichtiger Tourismusfaktor. Laut Angaben der »Times of Israel« reisten im vergangenen Jahr 30.000 Menschen aus dem Ausland nach Israel, um an den Feiern teilzunehmen.

Die Parade verlief friedlich, die Polizei war im Vorfeld in erhöhter Alarmbereitschaft und sicherte die Veranstaltung mit Tausenden von Beamten. Am vergangenen Sonntag hattem Beamte in der Stadt Bnei Brak einen Mann festgenommen. Er soll auf Facebook Drohungen gegen die Parade in Tel Aviv gepostet haben. 2015 hatte der ultraorthodoxe Extremist Yishai Shlissel bei der Pride Parade in Jerusalem die 16-jährige Teilnehmerin Shira Banki ermordet und mehrere Teilnehmer verletzt.

Umfrage Eine Umfrage des Jerusalemer Instituts für religiösen Pluralismus »Hiddusch« hat unterdessen ergeben, dass immer mehr israelische Juden gleichgeschlechtliche Hochzeiten beziehungsweise Verpartnerungen befürworten. Dieses Jahr waren es 79 Prozent der Befragten, im Vorjahr hatten sich den Angaben zufolge 76 Prozent der Befragten für die so genannte Homo-Ehe ausgesprochen. 2009 waren es erst 53 Prozent gewesen.

Außerhalb Israels finden im Nahen Osten während des Pride-Monats, der in diesem Jahr mit dem Fastenmonat Ramadan zusammenfällt, nur wenige Events statt. In vielen muslimisch geprägten Ländern steht Homosexualität unter Strafe. In der Türkei wurden Pride-Events im Juni 2016 verboten. Laut einem Bericht der »Jerusalem Post« sind aber im Libanon mehrere kleine Veranstaltungen geplant.

Regenbogenfahne In Erbil, Zentrum der kurdischen Region des Irak, hisste US-Konsul Ken Gross am 1. Juni die Regenbogenfahne, um den internationalen Pride-Monat zu unterstützen. Dies stieß jedoch auf Kritik vor Ort: Der irakische Abgeordnete Habib al-Tarfi sagte laut Medienberichten, das Hissen der Flagge sei »ein schändlicher Akt in einer religiösen irakischen Gegend während des heiligen Monat Ramadan«. ag

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert

Israel

Jerusalem: Sechs Verletzte bei zwei Terroranschlägen

Die Polizei fasste in einem der Fälle zwei Täter

 22.04.2024 Aktualisiert

Nahost

Israel kündigt »weitere schmerzhafte Schläge« gegen den Hamas-Terror an

Die Lage am Montagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 22.04.2024

Pessach in Israel

Den wenigsten ist nach Feiern zumute

Von Freiheit kann keine Rede sein – und der Riss innerhalb der israelischen Gesellschaft ist deutlich spürbar

von Sabine Brandes  21.04.2024

Israel

Empörung über mögliche US-Sanktionen gegen Armee-Bataillon

Benjamin Netanjahu: Maßnahme wäre »der Gipfel der Absurdität und ein moralischer Tiefpunkt«

 21.04.2024

Nahost

Israel soll unentdeckt Irans Luftabwehr beschädigt haben

Ziel sei es gewesen, der islamischen Republik eine konkrete Nachricht zu senden

von Nicole Dreyfus  21.04.2024

Moshe Basson

Ein Koch für den Frieden

Der Chef des Restaurants »Eukalyptus« ist überzeugt, dass am Esstisch vieles geregelt werden kann

von Andrea Krogmann  20.04.2024