Dresden

Abschied von Achim Aris

Am Grab von Heinz-Joachim Aris sel. A. Foto: Dietrich Flechtner

Er liebte das Leben und war ein Menschenfreund. Heinz-Joachim Aris, von Freunden Achim genannt, starb am 24. März im Alter von 82 Jahren. Rund 200 Trauergäste folgten dem Sarg zum Grab der Familie auf dem jüdischen Friedhof in Dresden.

»Wir sind hier, um von unserem hochgeschätzten und so geliebten Achim Abschied zu nehmen«, sagte Mark Dainow bei der Trauerfeier am vergangenen Donnerstag in Dresden. »Ich kann hier auch nicht nur als Vizepräsident des Zentralrats stehen und nur von dem Kollegen Achim Aris aus dem Präsidium sprechen. Bitte verzeihen Sie mir daher, wenn ich hier nicht dem Protokoll folge. Ich stehe hier nämlich als Freund, der einen treuen Wegbegleiter verloren hat.«

»Die Gemeinde, das war sein Leben«, sagte die Gemeindevorsitzende Nora Goldenbogen. Sie dankte Aris für sein Engagement für die Juden in Dresden und vor allem für die russischsprachigen Zuwanderer. »Mit seinem Charme, seinem ureigenen Humor und auch seinen russischen Sprachkenntnissen hat er schnell die Herzen und den Respekt der Zuwanderer gewonnen. Die Gedenkfeiern der Veteranen der Roten Armee am 9. Mai hat er nie verpasst. Dabei stimmte er dann immer ihre Kampflieder an, dafür war er berühmt.«

Gegenwart
»Wenn eine große Persönlichkeit geht, weinen die Wände«, zitierte Rabbiner Nachama ein Rabbinerwort. »Seit Freitag weinen die Wände dieser Trauerhalle, aber auch die der neuen Synagoge. Das Gemeindezentrum atmet Achim Aris’ Gegenwart«, sagte der Rabbiner.

»Seit ich Anfang der 90er-Jahre von Stuttgart hierherkam, haben wir in Sicherheitsfragen zusammengearbeitet«, erinnerte sich der erste Kriminalhauptkommissar Michael Rommel. »Heinz-Joachim Aris war ein absolut zuverlässiger Mensch.« Und der Vorsitzende der Sächsischen Israelfreunde, Lothar Klein, erzählte von den Israelkongressen in Frankfurt und Berlin, an denen sie beide teilgenommen hatten und Veranstaltungen zur Judenverfolgung in Sachsen. »Achim war für mich ein väterlicher Freund, und der Gedankenaustausch mit ihm fehlt mir sehr.«

»Er hat nicht nur meine Familie herzlich aufgenommen, als wir 1998 nach Dresden kamen«, sagt Elena Tanaeva, Sozialarbeiterin der Gemeinde. »Er hat sich um jeden Zuwanderer gekümmert und ihm geholfen. Wir werden ihn vermissen.« hso

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024