Fotografie

Jerusalem vor der Linse

Es dürfen auch ruhig andere Motive als Kotel und Felsendom sein. Foto: Thinkstock

Wahrscheinlich ist sie ohnehin eine der meistfotografierten Städte der Welt, mit der Kotel, der goldenen Kuppel des Felsendoms und ihren vielfältigen Gesichtern. Doch jetzt wird noch mehr geknipst. Denn am Ende soll die größte Fotoausstellung der Welt und aller Zeiten über Jerusalem zustande kommen.

»JerusaLens« ist ein internationaler Wettbewerb, der zum Ziel hat, so viele Bilder wie möglich von Fotografen aus allen möglichen Ländern zu sammeln. Das Motto lautet: »Jedes Foto, jede Zeit, jeder Winkel – zeige der Welt dein Jerusalem.«

Verschiedene Regierungsstellen und Organisationen rufen zum Wettbewerb auf: das Außen-, das Tourismus- und das Ministerium für Jerusalem und kulturelles Erbe, das Büro des Premierministers, Keren Kayemeth LeIsrael – Jewish National Fund (KKL-JNF) und die nationale Gedenkstätte Ammunition Hill. Gesponsert wird JerusaLens von HP und PICO Venture Partners, durchgeführt von der Internet-Fotoplattform GuruShots.

Besonderheit »Die Bilder sollen die Einzigartigkeit der Stadt zeigen, ihren Vibe und ihre Besonderheit hervorheben«, heißt es in der Botschaft der Organisatoren. »Jerusalems beeindruckende Schönheit liegt in dem Nebeneinander von Alt und Neu sowie dem Mix der Kulturen und Religionen. Es ist eine einmalige Möglichkeit für jeden Foto-Enthusiasten«, fordern sie zur Teilnahme auf. »Zum ersten Mal in 5000 Jahren gibt es einen internationalen Wettbewerb zu Jerusalem. Wir schreiben Geschichte, indem wir die größte Sammlung von Jerusalem-Fotografien zusammenstellen.«

Präsident Reuven Rivlin, der aus einer alteingesessenen Jerusalemer Familie stammt, zeigte bei dieser Gelegenheit bereits eines der Lieblingsbilder seiner Heimatstadt: ein Foto von ihm vor dem Panorama der Stadt aus Kindertagen. »Jerusalem erzählt die Geschichte der ganzen Welt, machen Sie also mit bei dieser Herausforderung zu unserer geliebten Stadt«, sagt der Präsident über JerusaLens. Das Staatsoberhaupt wünscht sich künstlerische und ästhetische Fotografien und vor allem Bilder, »die einen persönlichen und emotionalen Ausdruck unseres gemeinsamen Nenners zeigen, der Jerusalem heißt«.

Auch KKL stellt im Rahmen der Aktion Bilder aus den Archiven der Organisation vor. KKL-Präsident Danny Atar betont, dass Jerusalem die Hauptstadt des jüdischen Volkes vom Ersten Tempel bis heute ist. Und seit 115 Jahren arbeite KKL-JNF daran, Jerusalem zu fördern, durch die Kultivierung des Landes und die Stärkung ihres globalen Status. »Wir freuen uns, denn dieser Wettbewerb macht es möglich, dass die Öffentlichkeit die gesamte Schönheit der Stadt, ihrer Kultur und ihrer Menschen genießen kann.«

Preise Insgesamt werden Preise in Höhe von 10.000 Dollar für die vier Erstplatzierten in den unterschiedlichen Kategorien vergeben: bester Fotograf, bestes Bild sowie zwei Preise von GuruShots. Außerdem wird der Gewinner im Bereich »Junge Fotografen – Instagram« mit 500 Dollar belohnt. Die Sieger werden nach Israel eingeladen und in der Ausstellung einen Platz erhalten. Alle Preisgelder sind von JNF USA gestiftet worden.

Doch nicht nur die Ersten gewinnen. Die 100 Fotografien, die in der öffentlichen Abstimmung im Internet die meisten Stimmen erhalten, werden ausgedruckt und in einer Ausstellung im kommenden Frühling in der Ammunition-Hill-Gedenkstätte in Jerusalem gezeigt. Natürlich wird jedes Bild mit dem Namen des Fotografen versehen sein. Ammunition Hill ist eine berühmte Sehenswürdigkeit in der Stadt, mehr als 250.000 Menschen besuchen sie jedes Jahr. Anschließend wird die Foto-Ausstellung um die ganze Welt reisen.

Die Sammlung soll auch zu Tourismuszwecken für Israel eingesetzt, die Bilder sollen in verschiedenen Publikationen abgedruckt werden. Tourismusminister Yariv Levin ist sicher, dass JerusaLens eine Möglichkeit ist, »die unterschiedlichen wunderschönen Gesichter der Stadt darzustellen«. Auch Zeev Elkin ist begeistert: »Es ist unser Ziel, mit dieser Fotoaktion vergessene Erinnerungen auszugraben und eine aufregende Begegnung mit Jerusalems Geschichte zu machen. Als Minister für Jerusalem und kulturelles Erbe hoffe ich, dass ich auf diese Weise Einheit und Schönheit durch die ganz persönliche Kameralinse zu sehen bekomme.«

Abgestimmt werden kann noch bis zum 19. März unter gurushots.com/jerusalem/en

israel

Dschihad-Mitglied gesteht Vergewaltigung am 7. Oktober

Armee wertet die Aussagen als »weiteren Beweis für den Ansturm von Mord und sexueller Gewalt durch die Terrororganisationen am 7. Oktober«

 28.03.2024

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Armeedienst

Die Frist für die Ultraorthodoxen ist um

Generalstaatsanwältin Gali Baharav Miara will die Einberufung charedischer Männer vorbereiten

von Sabine Brandes  28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Terror

Anschlag auf Schulbusse

Drei Israelis bei einer Terrorattacke im Westjordanland verletzt. Der Täter ist auf der Flucht

 28.03.2024

Nahost

Mindestens ein Verletzter nach Angriff der Hisbollah

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 28.03.2024

Terror

»Ich wurde sexuell missbraucht«

Die ehemalige Geisel Amit Soussana spricht als erste über die sexuelle Gewalt, die sie durch die Hamas ertragen musste

von Sabine Brandes  27.03.2024

Meinung

Ein fatales Signal

Echte Partner? Dass sich die Bundesrepublik von Israel, der einzig funktionierenden Demokratie im Nahen Osten abwendet, ist mehr als bezeichnend

von Stephan-Andreas Casdorff  27.03.2024

Geiseln

Geisel Liri (19): Hoffnungsschimmer oder weiteres grausames Detail?

Die Familie der verschleppten Soldatin gibt Einzelheiten zur Geiselhaft bekannt

von Sabine Brandes  26.03.2024