Jüdische Gemeinde Berlin

»Show und Krawallmache«

Gideon Joffe weist Vorwürfe erneut zurück

 05.09.2016 18:27 Uhr

Gideon Joffe Foto: Pavel Pass

Gideon Joffe weist Vorwürfe erneut zurück

 05.09.2016 18:27 Uhr

In der September-Ausgabe des Gemeindeblatts »Jüdisches Berlin« weist Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Vorwürfe der Wahlmanipulation zurück, die der frühere Kultusdezernent Boris Braun Ende Juli im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erhoben hatte.

Er habe »keinen Zweifel daran«, schrieb Joffe, »dass die beiden Wahlleiter, zwei nichtjüdische objektive Rechtsanwälte, einer davon sogar über viele Jahre Leiter der Berliner Senatswahlen, die Wahlurnen und persönlichen Wahlvorgänge ordentlich abgesichert, kontrolliert und ausgewertet« hätten. Joffe bezeichnete die Vorwürfe als »Verleumdungskampagne« und den Ruf nach Wiederholungswahl als »Show und Krawallmache«.

Die Opposition und Herr Braun hätten die Wahlen verloren und machten »ihrem Ärger medienwirksam Luft«. Joffe kündigte zudem an, sein Amt im Direktorium des Zentralrats beizubehalten – trotz der Nahelegung des Zentralrats an die Gemeindevertreter, »bis zur abschließenden Klärung des Sachverhalts ihre Ämter in den Gremien des Zentralrats ruhen zu lassen«.

schiedsgericht Der Zentralrat hatte den Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wiederholt aufgefordert, im anhängigen Verfahren vor dem Schiedsgericht beim Zentralrat der Juden »transparent und kooperativ an der Aufklärung der Vorwürfe zur Wahlmanipulation« mitzuwirken, »um weiteren Schaden von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und von der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland insgesamt abzuwenden«, hieß es in einer Erklärung von Ende August.

Die Senatskulturverwaltung teilte der Jüdischen Allgemeinen am Dienstag mit, der Senat sei daran interessiert, »dass sich möglichst alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin durch ihren Vorstand repräsentiert fühlen«. Der Senat werde seine Beziehungen zum amtierenden Vorstand der Jüdischen Gemeinde fortführen, »bis ein neuer Vorstand rechtskräftig bestätigt worden« sei. Weiter hieß es: »Der Vorwurf des Wahlbetruges steht seit der Wahl im Dezember 2015 im Raum. Ein internes Gericht des Zentralrats der Juden hat auf ein Rechtsmittel der Opposition hin das Ergebnis der Wahlen für vorläufig erklärt. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.«

Opposition Sergey Lagodinsky, Spitzenkandidat des Oppositionsbündnisses Emet, sagte, er sei von Joffes Stellungnahme »angewidert«. Sie sei »eher an seine kleine und sehr spezifische Wählergruppe gerichtet, als wirklich zu der vom Zentralrat geforderten Aufklärung des Sachverhalts beizutragen«, sagte der Jurist dieser Zeitung am Dienstag.

Parallel zum Einspruch gegen die Wahl 2015, den Emet-Vertreter im Dezember beim Schiedsausschuss der Gemeinde sowie beim Schiedsgericht beim Zentralrat eingereicht hatten, befasse sich derzeit die Staatsanwaltschaft Berlin mit Strafanzeigen gegen Joffe wegen Urkundenfälschung und Betrug, so Lagondinsky. ja

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024