Jerusalem

Genesis-Preis für Itzhak Perlman

Für außergewöhnliches Engagement: Premier Benjamin Netanjahu mit Preisträger Itzhak Perlman (v.l.) Foto: Flash 90

Der israelische Geiger Itzhak Perlman ist am Donnerstagabend in Jerusalem mit dem Genesis-Preis ausgezeichnet worden. »Perlman ist in der ganzen Welt wegen seines Charmes und seiner Menschlichkeit beliebt. Er wird von Musikfreunden weltweit nicht nur für sein Können geschätzt, sondern auch für seine zu spürende Freude, Musik zu machen«, heißt es in der Begründung der Ehrung, die mit einem Preisgeld von einer Million Dollar verbunden ist.

In seiner Dankesrede berichtete der 1945 in Tel Aviv geborene Perlman von seiner Kindheit in Israel, die von starker Armut geprägt gewesen sei. Als Kind sei es für ihn selbstverständlich gewesen, dass es zu Hause nur selten ausreichend Essen gegeben habe. »Trotzdem gaben meine Eltern immer Zedaka. Diese Lektion meiner Kindheit prägt mich bis heute.« Das Preisgeld werde er deshalb auch Hilfsprojekten für benachteiligte Menschen und Einrichtungen spenden, erklärte Perlman unter großem Applaus.

sozial Mit der Ehrung würdigt die Genesis Prize Foundation nicht nur Perlmans Engagement für Israel und das jüdische Volk. Wie Israels Premier Benjamin Netanjahu vor der Preisverleihung im Gespräch mit Perlman betonte, erfolge die Vergabe auch für das langjährige Engagement des Musikers für die Rechte von Menschen mit Behinderung. »Sie sind im besten Sinne Anwalt aller körperlich benachteiligter Menschen. Verstehen Sie den Preis nicht als Ende Ihres Engagements, sondern als Anfang«, so Netanjahu.

Verliehen wurde Perlman der Genesis-Preis von Hollywood-Schauspielerin Helen Mirren. Diese hatte zuvor am Mittwoch in Jerusalem bei einer Pressekonferenz Israel vor seinen Kritikern in Schutz genommen und sich gegen einen Boykott des jüdischen Staates ausgesprochen. »Ich glaube an Israel. Es ist ein außerordentliches Land mit sehr außerordentlichen Menschen«, sagte die Oscar-Preisträgerin. »Mit Boykotten bestraft man nur die Künstler, mit denen man doch kommunizieren will«, so Helen Mirren weiter.

»Schindlers Liste«
Itzhak Perlman wurde weltweit bekannt durch die Filmmusik von Steven Spielbergs Schoa-Drama Schindlers Liste, in dem er die Solovioline spielte. Erst im November 2015 wurde er von US-Präsident Barack Obama mit der amerikanischen Freiheitsmedaille ausgezeichnet. Obama würdigte den Musiker als »den beliebtesten Geiger unserer Zeit«.

Die Genesis Prize Foundation besteht aus Mitgliedern der israelischen Regierung, der »Jewish Agency for Israel« und der Genesis Philanthropy Group. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die jüdischen Werte besonders verdient gemacht haben. Im Jahr 2015 erhielt der Schauspieler Michael Douglas die Auszeichnung.

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024

Kunst

Akademie-Präsidentin gegen Antisemitismus-Klausel

»Wir haben ein gutes Grundgesetz, wir müssen uns nur daran halten«, sagt Jeanine Meerapfel

 19.04.2024

Jehuda Amichai

Poetische Stimme Israels

Vor 100 Jahren wurde der Dichter in Würzburg geboren

von Daniel Staffen-Quandt  19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix ist angelaufen

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024