London

Propaganda in der U-Bahn

Die Verkehrsgesellschaft Transport for London ist derzeit dabei, die Plakate in der U-Bahn zu entfernen. Foto: dpa

Hunderte anti-israelische Poster sind am Montag von Mitgliedern der sogenannten BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) illegal auf Werbeflächen in der Londoner U-Bahn angebracht worden, um auf die zwölfte Israeli Apartheid Week hinzuweisen, die am gleichen Tag begann.

Auf den Plakaten war unter anderem zu lesen, dass Israel im Sommer 2014 britische Waffen benutzt habe, um »Palästinenser zu massakrieren«.

Die BDS-Vereinigung der südenglischen Stadt Brighton jubelte auf ihrem Twitter-Account darüber, dass die Poster in mehr als 500 Londoner U-Bahnwaggons aufgehängt wurden. Auch einige Londoner Studentenvereinigungen twitterten zustimmend.

Vandalismus Die Verkehrsgesellschaft Transport for London (TfL), die für die Londoner U-Bahn verantwortlich ist, bestätigte der Jüdischen Allgemeinen, dass es sich hierbei um völlig unautorisierte Werbung handele. Man betrachte sie als Akt des Vandalismus und habe die Poster sofort nach Entdeckung entfernt.

Das London Jewish Forum (LJF) beschrieb die Aktion als »schreckliche Verleumdungen, die überhaupt nichts zur Sache des Friedens und des Dialogs beitragen und stattdessen die zwischenmenschlichen Beziehungen in ganz London belasten«.

Die Zionist Federation (ZF) wies darauf hin, dass vor allem die Behauptungen, dass Israel die Medien kontrolliere, auf altbekannten Vorurteilen basiere. Sowohl LJF als auch ZF begrüßten es, dass die Verkehrsbetriebe und die Londoner Polizei die Poster rasch entfernen.

Regelung Vergangene Woche hatte die britische Regierung verfügt, dass Gewerkschaften, kommunale Behörden und Anstalten des öffentlichen Rechts kein Land und keine Firma boykottieren oder zu deren Boykott aufrufen dürfen.

Die neuen Richtlinien beziehen sich nicht nur auf den Boykott Israels, sondern auch auf Versuche, Firmen zu boykottieren, die beispielsweise in Verbindung mit dem Tabakwarenhandel oder der Öl- und Rüstungsindustrie stehen. Mit Bezug auf Israel erklärte das britische Kabinett, dass solche Boykottversuche, wenn sie von Stadtverwaltungen initiiert werden, gute Gemeinschaftsbeziehungen unterminieren, Debatten negativ beeinflussen und den Antisemitismus befeuern würden.

Ähnliche Regelungen wie in Großbritannien sind inzwischen auch in den USA, Kanada, Spanien und Frankreich eingeführt worden.

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Fall Samir

Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024

London

Polizeichef steht in der Kritik

Die »Initiative Campaign Against Antisemitism« fordert den Rücktritt von Sir Mark Rowley

 21.04.2024

Großbritannien

Der erste Jude in 1000 Jahren

Nick Rubins ist neuer Sheriff von Nottingham – und hat nur bedingt mit Robin Hood zu tun

von Sophie Albers Ben Chamo  20.04.2024