Song Contest

Mannheim gewinnt

Die Jewrovision ist 15 – und ein richtiger Teenager: mit viel Energie, Lust auf Feiern und einer großen Show. Die besten Voraussetzungen, um in Mannheim die Nacht zum Tag zu machen. Um 1 Uhr 11 stand fest: Der neue Sieger ist der alte, denn das Jugendzentrum Or Chadasch hat auch die Jewrovision 2016 mit 110 Punkten für sich entscheiden können.

Mit ihrem Titel »We’re sending Hope to the World« verwiesen sie das Jugendzentrum Chai aus Hannover (101 Punkte) auf den zweiten Platz, Amichai aus Frankfurt/Main belegte mit 70 Punkten Platz drei. Der Preis für das beste Video ging an das Jugendzentrum Chasak aus Hamburg.

Die Jury – bestehend aus Daniel Botmann, Billy Davis, Shai Hoffmann, Andrea Kiewel, Noah-Levi, Raúl Richter, Nachumi Rosenblatt, Ben Salomo und Rebecca Siemoneit-Barum – hatte es sich mit ihrer Bewertung nicht leicht gemacht. Susanne Benizri ergänzte die Punkte der Jugendzentrumsleiter.

stimmung Schon vor Beginn der Show war die Stimmung im Mannheimer Congress Center Rosengarten gut. Die 1200 Jugendlichen aus 60 Gemeinden, die auch das Mini-Machane zusammen verbrachten, jubelten ihren Jugendzentren zu. »Mit eurer Spannung könnte man diesen Saal jetzt hell erleuchten«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster und bekam dafür fast so viel Applaus wie später die Jugendlichen auf der Bühne.

Den Mannheimern liegt Musik nun einmal im Blut, das stellte nicht nur Oberbürgermeister Peter Kurz fest, sondern auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim, Schoschana Maitek-Drzevitzky.

Die zarten Geigenklänge zu Beginn waren das Leiseste, was dieser Abend zu bieten hatte. Mit einer Pyro-Show wurde der Gesangswettbewerb eröffnet, bei dem 18 Jugendzentren aus ganz Deutschland neben einem selbst produzierten Video einen Song zum Thema »Le Dor wa Dor« (Von Generation zu Generation) präsentierten.

Und heiß ging es dann auch weiter: Raps zu Peter Fox, coole Choreografien und richtig bühnenreife Stimmen, buschige Petticoats, lässige Jeans, das kleine Schwarze – die Jugendlichen gaben alles.

pausen-act Dies galt auch für den Pausen-Act Noah-Levi und den Special Guest des Abends, den »Golden Boy« Nadav Guedj, der mit 16 Jahren Israel beim Eurovision Song Contest vertreten hatte. Er bildete die Brücke zu dem ehrwürdigen Gesangswettbewerb, von dem sich auch die Jewrovision hat inspirieren lassen. Die Idee dazu hatte vor 15 Jahren Henk Meijer. Der »Erfinder« der Jewrovision war dann auch einer der 18 Moderatoren, die den Host des Abends, den Mannheimer David Studniberg, unterstützten.

Es gab lustige Anekdoten aus der Zeit, in der die »Jewro« noch in den Kinderschuhen steckte: kleinste Bühnen, Hausmeister als Jurymitglieder sowie aus heutiger Sicht etwas peinliche Plastikgoldketten oder andere fragwürdige Trends.

Das alles ist aber Schnee von gestern, denn was zählt, brachte Ilja Cinciper aus dem Jugendzentrum Amichai in Frankfurt am Main auf den Punkt: Die Jewrovision sei nun einmal das Event, bei dem sich die Jugendlichen wie eine große Familie treffen. Und vor allem auch feiern. Denn bei der After-Show-Party ließen es die Kids krachen und zeigten, dass sie nicht nur auf der Bühne alles geben können.

selfies Von Müdigkeit am nächsten Tag war aber keine Spur – auch wenn es beim Gruppenfoto mit allen Teilnehmern vor dem Wassertum regnete. Die vielen Selfies, die unter den Hashtags Jewrovision, LeDorWaDor und Jewro2016 bei Instagram gepostet wurden, zeigen Teenies voller Energie, die vielleicht schon ihren nächsten Auftritt bei der Jewrovision 2017 planen.

Zentralratspräsident Josef Schuster jedenfalls war von dem diesjährigen Wettbewerb mehr als angetan: »Unsere junge jüdische Generation hat uns wieder einmal mit tollen Ideen, beeindruckenden Choreografien und Gesang verzaubert. Die Begeisterung über alle Generationen hinweg war mitreißend und wird alle Teilnehmer und Gäste durch das Jahr tragen.«

 

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