Hannover

20 Jahre liberale Jüdische Gemeinde

Die liberale jüdische Gemeinde in Hannover Foto: Nicole Strasser

Die liberale jüdische Gemeinde in Hannover feiert an diesem Donnerstag ihr 20-jähriges Bestehen. Bei einem Festakt am Abend in der Synagoge »Etz Chaim« (Baum des Lebens) sprechen unter anderem der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD). Erwartet werden rund 450 geladene Gäste.

Zu der 1995 gegründeten Gemeinde gehören heute rund 800 Mitglieder aus 17 Nationen. »Wir sind zu einer großen Familie zusammengewachsen, obwohl wir aus so vielen Ländern stammen«, sagte Sozialarbeiterin Alla Volodarska. »Ich freue mich, dass Einwanderer so gut integriert werden konnten.« Nach ihren Angaben kommen viele Mitglieder aus den Ländern der früheren Sowjetunion, aber auch aus England, Argentinien, Rumänien oder Südafrika.

flüchtlinge Sorgen bereitet der Gemeinde allerdings eine zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland. Manche Gemeindemitglieder trauten sich inzwischen aus Angst vor Übergriffen abends nicht auf die Straße, berichtete Volodarska. Jüdischer Schmuck wie Davidsterne würden inzwischen nicht mehr so offen getragen. Viele Flüchtlinge, die jetzt nach Deutschland kämen, stammten aus muslimischen Ländern, in denen Juden als Feinde betrachtet würden, sagte Volodarska. Es sei naiv, die judenfeindlichen und antisemitischen Strömungen wegzudiskutieren.

Die liberale jüdische Gemeinde in Hannover war vor 20 Jahren mit 79 Mitgliedern aus der Jüdischen Gemeinde Hannover heraus gegründet worden. 2009 eröffnete sie in einer umgebauten evangelischen Kirche ihr Gemeindezentrum, zu dem unter anderem eine Synagoge, eine Bibliothek, ein Jugendzentrum, eine Beratungsstelle und die Kindertagesstätte gehören.

In Niedersachsen bestehen derzeit 20 jüdische Gemeinden, unter ihnen sieben liberale. epd

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024