Ehrung

»Er verkörpert das Centrum Judaicum«

Hermann Simon (l.) nimmt den Verdienstorden von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller entgegen. Foto: Anna Fischer / Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

Am Donnerstag ist Hermann Simon, dem langjährigen Direktor des Centrum Judaicum, im Roten Rathaus der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen worden. Unter seiner Leitung sei das Centrum Judaicum zum »Herzstück jüdischer Erinnerungskultur in Berlin mit einer Ausstrahlung weit über die Grenzen der Stadt hinaus« geworden, würdigte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller den 65-jährigen Historiker, der 1988 die Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum gegründet und das Centrum Judaicum 27 Jahre lang geleitet hatte.

Simons beharrlicher Arbeit sei es entscheidend zu verdanken, dass sich die Stadt »ihrer bedeutenden jüdischen Prägungen bewusst werden« konnte. Stück für Stück habe der Historiker das verschüttete jüdische Leben und die jüdische Kultur erforscht und in zahlreichen Publikationen und Ausstellungen sichtbar gemacht. Müller erinnerte daran, dass Simon bei der Gedenk- und Erinnerungsarbeit Widerstände auf beiden Seiten der Mauer überwinden musste.

engagement »Als die von ihm entwickelte Ausstellung ›Und lehrte sie: Gedächtnis!‹ zum Gedenken der Novemberpogrome im Oktober 1988 in Ostberlin eröffnet wurde, war das eine Sensation. Jüdische Kultur und Geschichte waren in der DDR weitgehend unbekannt und wegen der politischen Großwetterlage tabuisiert.«

Der Regierende Bürgermeister dankte Hermann Simon für sein großes Engagement. »Hermann Simon verkörpert das Centrum Judaicum«, sagte Müller. Er habe sich zudem nicht nur für zahlreiche jüdische Einrichtungen in Berlin eingesetzt, sondern trete auch entschieden für den Dialog mit anderen Religionen und mit der Stadtgesellschaft ein. Müller betonte, er hoffe, dass Hermann Simon die Stadt »auch im Ruhestand mit Rat und Tat unterstützen« werde.

Der Verdienstorden gilt als höchste Auszeichnung des Landes Berlin. Mit ihm werden Personen geehrt, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht haben.

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Mannheim

Polizei sucht Zeugen für Hakenkreuz an Jüdischer Friedhofsmauer

Politiker verurteilten die Schmiererei und sagten der Jüdischen Gemeinde ihre Solidarität zu

 15.04.2024