Stuttgart

Mann der ersten Stunde

Arno Fern, sel. A. Foto: www.irgw.de

Der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs in Stuttgart (IRGW) trauern um den langjährigen Geschäftsführer sowie das IRGW-Repräsentanz- und Vorstandsmitglied Arno Fern. Fern starb am 3. Juli nach langer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Stuttgart.

Zentralratspräsident Josef Schuster sprach in einem Brief der Familie persönlich sein Mitgefühl aus. Mit großer Bestürzung habe der Zentralrat die Nachricht vom Tod Ferns aufgenommen. »Nicht nur die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs verliert einen Menschen, der sich über Jahrzehnte in unterschiedlichsten Funktionen herausragende Verdienste um den Aufbau jüdischen Lebens in Deutschland erworben hat«, schrieb Schuster. »Sein Engagement und seine Kraft werden uns immer ein Vorbild sein. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei Ihnen, Ihrer Familie und allen, die ihn kannten und schätzten.«

Gemeinde »Bei der ersten Einwanderungswelle russischsprachiger Juden war Arno Fern der Ansprechpartner für die Zuwanderer, die in unsere Gemeinde kamen«, erinnert sich IRGW-Vorstandssprecherin Barbara Traub. Damals habe er sich sehr intensiv um die neuen Gemeindemitglieder gekümmert und sie regelmäßig in den Zuwanderungsheimen besucht. Große Verdienste habe er sich gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Martin Widerker und Alexandre Katsnelson um die Gründung der jüdischen Grundschule erworben, die 2009 eingeweiht wurde. »Auch als Gabbai nahm er großen Einfluss auf die religiöse Bildung unserer Gemeinde«, ergänzt Barbara Traub.

Arno Fern war ein Stuttgarter mit Leib und Seele. Kurz nach seiner Geburt am 8. Mai 1938 in Fürth zog seine Familie in die württembergische Landeshauptstadt, wo der Vater ein Textilunternehmen eröffnete. Die Schoa überlebte Fern als Kind, versteckt in dem südfranzösischen Kloster Monsac.

Studium Später legte er sein Abitur in Stuttgart ab und begann in Berlin ein Studium, das er 1966 als Wirtschaftsingenieur abschloss. Nach seiner Rückkehr nach Stuttgart übernahm er den Textilgroßhandel seines Vaters und begann, ehrenamtlich in der jüdischen Gemeinde mitzuarbeiten.

Seit 1970 war Fern Mitglied der Repräsentanz und bis 1991 ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Von 1991 bis zu seiner Pensionierung 2003 war Arno Fern hauptamtlicher Geschäftsführer der IRGW.

Als Vorstandsmitglied trug er von 2003 bis 2009 die Verantwortung für die Gemeinde. Er engagierte sich neben der Integration der russischsprachigen Zuwanderer im christlich-jüdischen Dialog. In der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit setzte er sich dafür ein, das Judentum in seinen religiösen, kulturellen und sozialen Ausprägungen und Facetten der nichtjüdischen Öffentlichkeit nahezubringen. Für sein Engagement wurde er 2003 mit der Otto-Hirsch-Gedenkmedaille der Landeshauptstadt Stuttgart geehrt.

Arno Fern hinterlässt eine Ehefrau und zwei Töchter.

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