Besuch

Fragen an den Oberrabbiner

Zu Gast bei den Hauptstadtmedien: Yona Metzger Foto: Rolf Walter

Einen solchen Gast hat die Bundespressekonferenz nicht alle Tage zu Besuch: langer schwarzer Gehrock, schneeweißer Bart und großer schwarzer Hut. Israels Oberrabbiner Yona Metzger war am Dienstagvormittag in das Haus am Schiffbauerdamm gekommen, um sich den Fragen der Hauptstadtmedien zur Beschneidungsdebatte zu stellen. Etwa 70 Journalisten wollten hören, was Metzger zu sagen hatte. Von ARD über FAZ bis zum ZDF waren alle wichtigen Medien vertreten und warteten auf die Ausführungen des Israelis, der in Begleitung des Berliner Chabad-Rabbiners Yehuda Teichtal erschienen war.

Seine Wurzeln, betonte Metzger, lägen in Deutschland, dem Land, in dem seine Mutter aufgewachsen sei. Dass er keine ausgewiesene »nahöstliche« Kleidung, sondern ein eher europäisches Gewand trage, sei auch ein Zeichen für seine enge Verbundenheit mit dem Kontinent.

Symbol Aber das Outfit des 59-Jährigen interessierte weniger. Wichtiger war, was er als religiöser Richter, wie sich Metzger selbst nannte, zur Brit Mila zu sagen hatte. »Die Beschneidung ist die Fahne der Juden, und diese Fahne ist mehr als ein Symbol.« Es sei generell schwierig, ein Gebot an Bedingungen zu knüpfen, etwa die Forderung nach einer Anästhesie bei dem Eingriff. Zudem: »Der Schmerz einer Spritze ist viel größer als der der Beschneidung.«

Ihm gehe es um die Natürlichkeit dieses Brauchs. Ein Tropfen süßer Wein als traditionelle Form der Betäubung sei jedwedem Künstlichen vorzuziehen. Um allen im Saal deutlich zu machen, was der Ritus für Juden bedeutet, verglich Metzger die Schwierigkeiten, die sich bei einer Änderung eines so alten Gebots wie der Brit Mila ergeben würden, mit einer Verlegung des Weihnachtsfestes in den Sommer. Das ginge auf gar keinen Fall – genauso verhielte es sich mit der Beschneidung.

Die anwesenden Journalisten interessierte besonders die Frage nach einem eventuellen Kompromiss in dem Streit. Eine Möglichkeit sieht Yona Metzger in der Ausbildung der Mohalim. Sie sollten eine ärztlich anerkannte medizinische Fortbildung erhalten. Einen juristischen Rat konnte Metzger deutsch-jüdischen Eltern, die momentan in Rechtsunsicherheit leben, nicht geben. Allerdings: »Ich kann als Rabbiner nur empfehlen, eine Beschneidung zu machen.«

Frankreich

Spezialeinsatz vor iranischem Konsulat in Paris

Ein Mann soll mit Granaten am Gürtel das Gebäude betreten haben

 19.04.2024

Wiesbaden

Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus

Es könne nicht so getan werden, »als ob nichts gewesen wäre«, sagt Manfred Pentz (CDU)

 19.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Nahostkonflikt

»Israel muss iranische Rakete mit Atomsprengkopf fürchten«

John Bolton warnt im NZZ-Interview vor der Verbreitung von Nukleartechnologie durch Nordkorea

 19.04.2024

Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Warum Teheran nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für die Ukraine ist

von Saba Farzan  19.04.2024

Iran/Israel

Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

Es habe »erneut eine militärische Aktivität« gegeben, stellt der Bundeskanzler fest

 19.04.2024

Gmund

Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze

»Die Eskalationsdominanz liegt allein beim Mullah-Regime in Iran«, so der CDU-Chef

 19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Vereinte Nationen

Amerikanisches Veto gegen UN-Vollmitgliedschaft für Palästina

Die USA sehen Einigung auf eine Zweistaatenlösung als Voraussetzung für eine Anerkennung

 19.04.2024