Marburg

Linden, Rosen, Steine

Der Verkehr rauscht vierspurig an dem Areal vorbei, das wie eine aufgerissene Wunde an Marburgs Universitätsstraße liegt. Seit nunmehr einem Jahr wird hier an einem Mahnmal gebaut. Im November dieses Jahres soll der »Garten des Gedenkens« eröffnet werden.

Wettbewerb Viele Jahre hatte die Stadt gebraucht, den Ort, an dem das 1897 fertiggestellte und 1938 zerstörte Gotteshaus stand, als Gedenkort zu gestalten. Nach archäologischen Grabungen verständigten sich 2008 die Stadt, die Universität und die Jüdische Gemeinde Marburg darauf, hier eine Gedenkstätte einzurichten. 2009 schrieb Marburg einen Wettbewerb aus, den das Düsseldorfer Büro »scape Landschaftsarchitekten« sowie das Künstlerteam Oliver Gather und Christian Ahlborn jetzt realisieren.

Das am Hang zur Oberstadt gelegene Gelände hat die Form eines grünen Rechtecks mit Rosen, in das ein Parallelogramm aus Stein und darin wieder ein grünes Quadrat, das den ehemaligen Betsaal der Synagoge nachzeichnet, eingelegt sind. Auf dem Rasen stehen zwei Linden, in ihrem Schatten befindet sich ein Gedenkstein, der seit 1963 an die zerstörte Synagoge erinnert. Über eine Treppe soll der künftige Besucher auf eine Art Empore, die das Parallelogramm bildet, gelangen, auf der ein im Boden eingelassenes Fenster den Blick auf die historische Mikwe freigibt.

alltag Es soll ein ruhiger Ort an einer der Magistralen durch die Universitätsstadt werden, ein Gedenkort, der nach Wunsch der Jüdischen Gemeinde Marburg aber auch ein Ort des alltäglichen Lebens sowie Freiraum mit Aufenthaltsqualitäten ist.

»Das Steinparallelogramm ragt mit einer Spitze in den öffentlichen Verkehr und soll so auf sich aufmerksam machen«, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Monika Bunk. Es bietet Sitzgelegenheiten, die zur Ruhe und zum Nachdenken einladen. Von hier aus sieht man auch die Glaskästen, die in den Rasen eingelassen sind. Diese »Zettelkästen« stellen den künstlerischen Teil der Anlage dar. Auf den Zetteln stehen Aussagen, die sich mit dem Ort und seiner Geschichte befassen. Nach einem Jahr sollen sie gegen neue Bemerkungen über die Wirkung des Gedenkgartens ausgetauscht werden.

Auseinandersetzung Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel sagte bei der Besichtigung der Baustelle in der vergangenen Woche, dass Marburg mit diesem Denkmal mitten in der Stadt einen »wichtigen Ort jüdischen Geschehens in den Alltag« zurückhole. Gedenken werde hier als aktive Auseinandersetzung verstanden, die auch junge Menschen einbinde, so der Oberbürgermeister.

Die Gesamtkosten werden etwas mehr als eine Million Euro betragen, an denen sich die Jüdische Gemeinde jedoch nicht beteiligen muss.

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024