Meinung

Und täglich grüßt die Nahost-Resolution

Möchtegern-Elder-Statesmen hoffen auf viel Beifall und wenig Kritik Foto: imago

Eine Resolution ist eine Resolution ist eine Resolution. Aber wen interessiert’s? Es sei denn, in einem solchen Schriftwerk wird Frieden für die Welt, angefangen in Nahost, gefordert. Jüngst haben sich wieder einmal ehemalige Regierungschefs aus den Niederlanden, Island, Italien und Dänemark plus etliche andere Ex-Spitzenpolitiker mit einem offenen Brief geäußert. Gerichtet vermutlich an die ach so gern bemühte Weltöffentlichkeit.

Jedenfalls werden die Israelis darin zum Umdenken und die Palästinenser zum Einlenken aufgefordert. Das zumindest ist originell, man hat ja auch schon den umgekehrten Appell gelesen. Und wieder mal zeigt sich: Es gibt nur wenig Überflüssigeres auf dieser Welt als eine Nahost-Resolution.

RATSCHLÄGE Vor allem nervt daran die Pose des Weltenlenkers: Politisches Personal, das nach kurzer Amtszeit von den eigenen Wählern in die Wüste geschickt wurde, schwingt sich zum Ratgeber für eine doch ziemlich entfernt liegende Weltregion auf. Flankiert werden solche Vorschläge von moralinsauren Worten, als hätten nur die Unterzeichner und niemand sonst auf unserem Planeten entdeckt, dass Frieden besser ist als Krieg. Mag sein, dass in diesen Papieren der eine Gedanke klug, der andere töricht ist. Doch was sie verbindet, ist die Wohlfeilheit der Ratschläge.

Hier suchen sich Möchtegern-Elder-Statesmen eine für sie ungefährliche Bühne, wo nur Beifall, aber kaum Kritik wartet. Würde es konkret werden, hätten es die Weisen aus dem Abendland mit einer aufgeklärten Öffentlichkeit zu tun, die Rechenschaft einforderte. Doch derlei Konfrontation mit der Realität wird tunlichst vermieden. Deshalb die aufrichtige Bitte an die Damen und Herren Ex-Politiker: Verschont uns mit einer neuen Nahost-Resolution!

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024

Deutschland

Einbürgerungstests: Das sind die Fragen zu Israel und jüdischem Leben

»Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen«, sagt Innenministerin Faeser

 26.03.2024

Freiburg

NS-Dokuzentrum öffnet Anfang 2025

Die Institution will Geschichte mit Debatten der Gegenwart verbinden - ohne erhobenen Zeigefinger

von Volker Hasenauer  27.03.2024 Aktualisiert